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Iranischer Religionsexperte fordert, dass Demonstranten brutal gefoltert werden

Abolfazl Bahrampour fordert im iranischen Staatsfernsehen die Folter von Demonstranten
Abolfazl Bahrampour fordert im iranischen Staatsfernsehen die Folter von Demonstranten (Quelle: MEMRI TV)

Auch anderswo wird gefoltert, gequält und getötet, aber man versucht es in der Regel eher geheim zu halten. Nicht so in der Islamischen Republik, in der Religionsexperten sich ganz im Gegenteil stolz und öffentlich auf den Koran berufen, wenn sie fordern, dass Demonstranten gegen das Regime möglichst brutal gequält und hingerichtet gehören.

Aber vielleicht hilft ja ein wenig Dialog, wie von der deutschen Bundesregierung empfohlen? Vielleicht ließe der Mann sich ja, träte man ihm nur zuvorkommend und auf gleicher Augenhöhe entgegen, zu Zugeständnissen bewegen und verzichtete beispielsweise auf die Forderung nach shariakonformem Händeabhacken?

„Ein Gastredner in einer Sendung, die am Dienstag vom iranischen Staatsfernsehen ausgestrahlt wurde, sagte, dass diejenigen, die bei den jüngsten Protesten gegen die Regierung verhaftet wurden, bestraft werden müssen, indem man ihnen in der Öffentlichkeit Hände und Füße abhackt und sie ins Exil schickt, um anderen eine Lehre zu erteilen.

Abolfazl Bahrampour, der als ‚Religionsexperte‘ vorgestellt wurde, machte seine Bemerkungen in ‚Eastern Sun‘, einer täglichen Sendung im Ersten Kanal des staatlichen Fernsehens (IRIB), die sich laut Website der ‚Erläuterung des Islam und seiner Anwendung im gesellschaftlichen Leben‘ widmet.

Bahrampour empfahl, die Demonstranten zu hängen oder zu verstümmeln, indem man ‚sie in Stücke schneidet, die rechte Hand zusammen mit dem linken Bein‘, und dann in die Gesellschaft [zu deren Warnung] zu entlassen. Weiter erklärte er, dass diejenigen, die an den Protesten teilgenommen hatten, ‚auf ein kaputtes Schiff mitten auf dem Meer verbannt werden sollten, wo sie bis zu ihrem Tode leben müssen‘.

Bahrampour erklärte, dass die von ihm empfohlenen Strafen auf koranischen Versen basierten, sodass niemand ihm ‚die Schuld geben kann‘ für seine Aussagen. Er fuhr fort, dass die ‚Ermordung‘ derjenigen, die Waffen gegen den Islam erheben, wie sie in Vers 33 der Ma’idah-Sure des Korans erwähnt wird, derart interpretiert werden müsse, dass ‚sie zu Tode gequält‘ werden sollen.“

Er forderte, „dass die Bestrafung öffentlich und an dem Ort durchgeführt werden müsse, an dem die Verbrechen begangen wurden. Auch Kreuzigung käme als Strafe für die Täter in Frage, als Abschreckung für jene ‚Menschen, die hinter den Kulissen auf Amerikas Befehle warten.‘ Bahrampour schloss damit, dass die Hinrichtung von 10.000 Demonstranten, keine Überreaktion wäre.”


Leicht ergänzte Version eines Textes, der ursprünglich auf JungleBlog erschien.

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