Der Standard berichtete heute über den Verlauf der Verhandlungen über das iranische Atomprogramm, die gestern in Bagdad begonnen haben. Der Westen, so habe sich der Iran beklagt, schaffe eine »schwierige Atmosphäre«: »Hauptstreitpunkt: die Wirtschaftssanktionen, mit denen die Staatengemeinschaft den Iran zum Einlenken bewegen will.« Die beschlossenen Sanktionen, die erst Anfang Juli in Kraft treten sollen, seien »den Verhandlungen nicht förderlich, argumentiert Teheran.« Das Problem sei also, wie der Artikel betitelt ist, der »Stolperstein Iran-Sanktionen«. (Standard, 25. Mai 2012)
Der Iran sieht sich also gezwungen, mit den so genannten P5+1 wieder über sein Atom(waffen-)programm zu verhandeln. Der Witz dabei: Er hätte das nie getan, wenn er nicht die Effekte der gegen ihn verhängten Sanktionen deutlich zu spüren bekäme und darüber hinaus auch noch befürchten muss, dass seine Nuklearanlagen militärisch angegriffen werden könnten. Und jetzt behauptet er, die Sanktionen seien »Stolpersteine«, den Verhandlungen »nicht förderlich« und sollten im Gegenzug zu iranischen »Zugeständnissen« wieder gelockert werden. Auch wenn dem antisemitischen Holocaustleugner-Regime in Teheran die Verwendung eines jiddischen Begriffs sauer aufstoßen dürfte: So etwas nennt man Chuzpe.