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Der Iran auf dem Weg zur Atombombe

Für die Uranpartikel, die in diesem unscheinbaren Lagergelände in Turquzabad (hier im Juni 2018) gefunden wurden, will das iranische Regime keine Erklärungen vorlegen. (Quelle: Google Earth)
Für die Uranpartikel, die in diesem unscheinbaren Lagergelände in Turquzabad (hier im Juni 2018) gefunden wurden, will das iranische Regime keine Erklärungen vorlegen. (Quelle: Google Earth)

Laut einem aktuellen Bericht der IAEO verfügt der Iran über genügend hochangereichertes Uran für den Bau von drei Atombomben.

Laut einem Bericht der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) hat der Iran seine Bestände an angereichertem Uran weiter vergrößert und verunmöglicht den Inspekteuren der Behörde, sein Atomprogramm zu überwachen. Darüber hinaus hat das iranische Regime einem zweiten Bericht zufolge nach wie vor keine glaubhaften Erklärungen für den Fund von Uranpartikeln an Orten vorgelegt, an denen sie nicht hätten sein dürfen.

Der Iran verfügt laut den in der Times of Israel wiedergegebenen Zahlen der IAEO nunmehr über 5.525,5 Kilogramm angereicherten Urans (das sind über tausend Kilogramm mehr als im letzten Vierteljahresbericht im vergangenen November). Der Bestand an auf bis zu 60 Prozent hochangereichertem Uran soll aktuell rund 122 Kilogramm betragen und damit etwas kleiner sein als letzten Herbst.

Genug für drei Bomben

Von auf 60 Prozent angereichertem Uran ist es nur mehr ein kleiner technischer Schritt bis zu dem Anreicherungsgrad von 90 Prozent, der für den Bau von Kernwaffen verwendet wird. Der IAEO zufolge benötigt man rund 42 Kilogramm von auf 60 Prozent angereichertem Uran, um das spaltbare Material für eine Bombe herstellen zu können. Der Iran soll in der jüngsten Zeit den Output der Urananreicherung auf neun Kilogramm pro Monat erhöht haben.

Laut einem Experten der Washingtoner Nuclear Threat Initiative könnte der Iran binnen weniger Wochen ausreichend hochangereichertes Uran für den Bau von drei Atombomben herstellen; ein Jahr oder etwas länger würde das iranische Regime brauchen, um eine Bombe mit dazugehörigem Trägersystem zu bauen.

Keine Erklärungen

Wie die IAEO ihren Mitgliedsstaaten berichtet, hat der Iran erneut keine glaubhaften Erklärungen dafür vorgelegt, warum an zwei Orten im Land Spuren menschengemachten Urans gefunden wurden.

Bei den beiden Orten handelt es sich einerseits um eine Einrichtung zur Urankonversion nahe der Stadt Varamin, die im geheimen iranischen Atomwaffenprogramm unter dem Namen »Teheraner Fabrik« lief. (Sehen Sie zu diesem Atomwaffenprogramm und den hier erwähnten Einrichtungen unser Dossier »… haben die Fähigkeit, die Bombe zu bauen …«. Das iranische Atomwaffenprogramm im Lichte des geheimen Atomarchivs.)

Die vor der IAEO geheim gehaltene Einrichtung soll der Urankonversion gedient haben, wurde aber 2004 abgerissen, nachdem die IAEO Wind von ihr bekommen und begonnen hatte, Fragen zu stellen. Trotz umfangreicher Säuberungsmaßnahmen wurden später menschengemachte Uranpartikel auf dem Gelände gefunden.

Bei dem zweiten aufklärungsbedürftigen Fundort handelt es sich laut IAEO um das nukleare Lagerhaus in Turquzabad, einem Ort nahe Teheran, in dem das iranische Regime in mehreren Frachtcontainern Geräte und Material aus seinem Atomprogramm gelagert hatte. Auch dieser Ort war umfassend gesäubert worden, in diesem Fall, nachdem Israels Premier Benjamin Netanjahu 2018 die Existenz dieses bis dahin unbekannten Lagerhauses öffentlich gemacht hatte. Trotzdem wurden ein Jahr später auch hier Uranspuren gefunden, deren Herkunft das iranische Regime nicht erklären kann oder will.

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