„Selbstmord-Autobomben, Granatenbeschuss, Heckenschützen und bewaffnete Drohnen, die den Himmel durchstreifen – der Islamische Staat hat die Straßen West-Mosuls in ein dystopisches Schlachtfeld verwandet. An einem kalten Morgen mussten sich irakische Elitesoldaten beim Vorrücken in die zentrale Hochburg des Islamischen Staats im Irak kürzlich gegen einen tückischen Gegenangriff der IS-Kämpfer zur Wehr setzen, bei dem alle diese Waffen gleichzeitig eingesetzt wurden. So begann ein harter Kampftag, der die sich ständig weiterentwickelnde tödliche Taktik des Feindes umfassend zur Schau stellte. Der Islamische Staat detonierte kurz nacheinander vier Autobomben, während eine Drohne Bomben auf die Soldaten herunterregnen ließ und die Schüsse eines Heckenschützen Staub aufwirbelten. Die Explosion einer Granate verletzte zwei Soldaten, die eilig weggebracht wurden.
Diese neue Taktik hat viele Tote und Verletzte unter den an mehreren Fronten vorrückenden irakischen Soldaten zur folge. Sie demonstriert, dass der Islamische Staat sich bemüht, der von den USA geführten Koalition einen Schritt voraus zu sein, während diese ebenfalls versucht, einen Vorsprung zu gewinnen. ‚Sie haben beobachtet, wie wir vorgehen’, sagt Mustafa Bakr, ein Hauptfeldwebel der irakischen Spezialkräfte. ‚Sie kennen unsere Schwächen’. (…) Beim Betrachten des Fotos einer Autobombe erkennen irakische Offiziere, dass sie fabriksmäßig gefertigt ist. Möglicherweise entstammt sie einer der provisorischen Fertigungsstellen, die der Islamische Staat im Westen der Stadt noch unterhält. ‚Sie rüsten Fahrzeuge Mad-Max-artig militärisch auf, um weniger oder gar keine Raketenwerfer oder Panzerabwehrwaffen einsetzen zu müssen’, sagte Oberst Arkan, ein Offizier der irakischen Spezialeinheiten, der die von den USA geleiteten Luftangriffe anfordert und darum bat, seinen Nachnamen aus Sicherheitsgründen geheim zu halten.“ (Mike Giglio: „Inside The ‚Mad Max-Style‘ Tactics ISIS Is Using In Its Last Stand In Iraq“)