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Antisemitische Freitagspredigt in Damaskus: Juden sind Verräter und Mörder

Al-Bouti als Leiter der Levantinischen Gelehrten-Union auf dem Kazan-Gipfel Russlands und der Organisation für islamische Zusammenarbeit
Al-Bouti als Leiter der Levantinischen Gelehrten-Union auf dem Kazan-Gipfel Russlands und der Organisation für islamische Zusammenarbeit (Imago Images / ITAT-TASS)

Ein dem Assad-Regime nahestehender Imam erklärte in seiner Predigt, in den Protokollen der Weisen von Zion gäben die Juden selbst zu, die Henker der Welt zu sein.

In einer Ende Oktober gehaltenen Freitagspredigt in der Umayyad-Moschee in Damaskus sprach Scheich Tawfiq Muhammad Sa’id Ramadhan Al-Bouti über das, was er die moralische Verderbtheit der Juden nannte. Die Juden, so führte er in seiner antisemitischen Suada aus, »zeichnen sich vor allem durch Verrat, Betrug, Kriminalität und Mord aus. Sie sind bekannt als die Mörder der Propheten. Haben sie nicht versucht, Jesus zu töten? Haben sie nicht versucht, unseren Propheten Muhammad zu töten?«

Er habe schon früher prophezeit, fuhr der Imam unter Bezug auf die Operation al-Aqsa-Flut, wie die Hamas ihren Terrorkrieg gegen Israel nennt, in seiner Predigt fort, dass »dieser Vulkan ausbrechen« und diese »Flut fließen« werde. »Die Zeit ist gekommen, dass die Flut die zionistische Existenz ertränkt, und zwar durch diesen beispiellosen Dschihad, der die ganze Welt in Erstaunen versetzt hat.«

Sähe man sich an, wer hinter den großen Kriegen in der Welt stecke, werde man stets »die Zionisten finden. Sie sind die Träger der Korruption in dieser Welt.« Die Juden, so fuhr er fort, strebten danach, »die Kontrolle über das Geld zu erlangen. Sie haben es geschafft, die Kontrolle über die Wirtschaftsinstitutionen der Welt zu erlangen, um die Zügel der Wirtschaft in der Hand zu halten und sie zu benutzen, um andere in die Knie zu zwingen.« 

Juden hinter jeder Korruption

Prüfe man, wer hinter den Modehäusern stehe, die jene »liederlichen und obszönen Kleider anbieten, durch welche sich Korruption und Promiskuität in der Gesellschaft verbreiten«, werde man feststellen, dass es die Juden seien. Prüfe man, wer hinter den Medienhäusern stehe, »welche die schmutzigen Filme und Fernsehserien produzieren, die dazu bestimmt sind, diese Generation zu korrumpieren, die Gesellschaften zu spalten und moralische Werte zu zerstören«, werde man feststellen, dass die Juden dahintersteckten. »In der Tat stecken sie hinter jeder Korruption und hinter jedem Verbrechen.« 

In seiner Predigt zitierte Al-Bouti einen berühmten judenfeindlichen Hadith, einen in der islamischen Überlieferung dem Propheten Mohammed zugeschriebenen Ausspruch, in dem es um die Vernichtung der Juden am Tag des Jüngsten Gerichts geht: In Jerusalem werde die große, letzte Schlacht beginnen, »in der die Felsen und Bäume sagen werden: Oh Muslim, hinter mir versteckt sich ein Jude, komm und töte ihn.‹ Sogar die Erde und die Felsen werden diese schmutzige Rasse von Menschen ausspucken.«

Er habe gelesen, erklärte der Imam abschließend, »wie einer von ihnen sagte: ›Wir sind die Führer und Henker der Welt. Wir verbreiten Zwietracht und Korruption in der Welt.‹ So definiert sich der globale Zionismus. So steht es in den Protokollen der Weisen von Zion, oder besser gesagt: der Teufel von Zion geschrieben.«

Tawfiq Muhammad Sai’d Ramadhan Al-Bouti ist der Sohn von Scheich Muhammad Sa’id Ramadhan Al-Bouti, einem prominenten regimetreuen sunnitischen Gelehrten, der während des syrischen Bürgerkriegs getötet wurde, als er in einer Moschee eine Religionsstunde hielt.

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