Vom jüngst unterzeichneten Wirtschaftsvertrag versprechen sich die Israel und Vietnam die Verbesserung und Erleichterung der Handelsbeziehungen, unter anderem durch die Senkung der gegenseitigen Zölle.
Israels Wirtschaftsminister Nir Barkat und sein vietnamesischer Amtskollege Nguyen Hong Dien unterzeichneten am Dienstag ein Freihandelsabkommen, das nach einem im Dezember 2022 in Kraft getretenen ähnlichen Vertrag mit der Republik Korea das zweite solche Abkommen zwischen Israel und einem ostasiatischen Land darstellt. Auch der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu und der vietnamesische Vizepremier Tran Luu Quang nahmen an der Zeremonie in Jerusalem teil.
In einer israelischen Erklärung hieß es, das Abkommen werde »zu einer Senkung der gegenseitigen Zölle auf importierte und exportierte Produkte sowie zu einer Verbesserung und Erleichterung des Handels in einer Reihe weiterer Bereiche führen«. Darüber hinaus werde es einen »Wettbewerbsvorteil und eine Erleichterung der Aktivitäten israelischer Exporteure auf dem sich entwickelnden und wachsenden vietnamesischen Markt bringen, wodurch die israelischen Exporte gestärkt werden und das Wirtschaftswachstum erhöht wird«.
»Wir haben in den vergangenen Jahrzehnten ausgezeichnete Beziehungen unterhalten, aber dies ist ein wichtiger Wendepunkt«, sagte Netanjahu zu Israels Beziehungen mit Vietnam. »Wir unterzeichnen heute offiziell ein Abkommen, das unseren ohnehin schon starken Handel noch weiter ausbauen wird. Ich freue mich darauf, unsere Beziehungen auszubauen, und zwar in allen Bereichen, die das Leben unserer beiden Völker verbessern können.«
Vietnam besitze ebenso wie Israel eine pulsierende, wachsende Wirtschaft, sagte Netanjahu, und er denke, »dass unsere Zusammenarbeit neue Horizonte eröffnet, die uns in Zukunft gemeinsam noch erfolgreicher machen werden.«
Dreißigjähriges Jubiläum
Im Anschluss an die Unterzeichnung kamen Netanjahu und Quang zu einem Treffen anlässlich des dreißigjährigen Bestehens der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern zusammen. Dabei erörterten sie die Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit in den Bereichen Innovation, Landwirtschaft und Tourismus und prüften die Möglichkeit von Direktflügen zwischen Israel und Vietnam.
Zu den wichtigsten Gütern, die zwischen den beiden Staaten gehandelt werden, gehören Chemikalien, Erzeugnisse der chemischen Industrie, elektronische, optische und medizinische Geräte, elektrische und mechanische Maschinen und Ausrüstungen sowie landwirtschaftliche Erzeugnisse und Lebensmittel. Israel importiert viele Konsumgüter wie Kleidung, Schuhe, Kaffee und Mobiltelefone aus Vietnam. In den letzten Jahren wurden auch in Vietnam hergestellte Elektrofahrzeuge in Israel verkauft.
»Das Abkommen wird der israelischen Industrie einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, die Tätigkeit von Unternehmen und Exporteuren auf dem vietnamesischen Markt erleichtern und dazu beitragen, die Lebenshaltungskosten in Israel zu senken, unter anderem durch die Senkung der Kosten für Einfuhren aus Vietnam«, so der Wirtschaftsminister.
