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Das makabre Gedenken an die Nakba

Von Fred Maroun

Manchmal werden Vergleiche zwischen der Nakba, der arabischen Niederlage gegen Israel im Krieg von 1947/1948, und dem Holocaust gezogen. Dies ist aus mehreren Gründen ein grauenhafter Vergleich, und ich würde gerne einen passenderen vorschlagen.

Während im Holocaust die Juden unschuldige Opfer eines Genozids durch ein rassistisches Regimes waren, war die Nakba das Ergebnis eines von Arabern angezettelten Krieges. Die Araber erlitten in der Nakba Verluste, darunter die Flucht und Vertreibung von etwa 700.000 Arabern und der Tod von etwa 7.000. Es gab aber keinen Versuch, die Araber auszulöschen, die gegenüber den Juden ohnehin in der Überzahl waren. Anders als beim Holocaust, bei dem sechs Millionen Juden starben, während nur sehr wenige Deutsche durch die Hand ihrer jüdischen Opfer zu Tode kamen, hielten sich in der Nakba die Verluste und Vertreibungen zwischen den beiden Seiten in etwa die Waage.

Ein passenderer Vergleich für das Gedenken an die Nakba ist das Gedenken daran, wie die Nazis den Zweiten Weltkrieg verloren. Der Nationalsozialismus hatte sich zum Ziel gesetzt, ganz Europa seiner rassistischen Ideologie zu unterwerfen und dabei Millionen „Unerwünschter“ zu eliminieren, darunter auch die Juden. Ähnlich war die Nakba ein Versuch, die arabische Vorherrschaft über den Nahen Osten zu etablieren und die Juden zu eliminieren, die es gewagt hatten, einen winzigen eigenen Staat zu errichten.

Die Deutschen erlitten große Verluste durch den Krieg, den sie selbst angezettelt hatten und so erging es auch den Arabern. In beiden Fällen gibt es viel zu bedauern und zu betrauern, aber in beiden Fällen muss man auch erkennen, wer der Aggressor war und daher für die Verluste verantwortlich gemacht werden muss.

Diejenigen in Deutschland, die immer noch nicht einsehen, dass der  Zweite Weltkrieg der Fehler der Deutschen selbst war, und das Scheitern des Nazismus bedauern, sind in der deutschen Gesellschaft an den Rand gedrängt. Leider wird die arabische Verantwortung für den Krieg von 1947/1948 immer noch häufig geleugnet, während man andererseits in der Erinnerung an die Nakba schwelgt und dies sogar noch befördert.

Wie weit wir Araber doch noch zu gehen haben, ehe wir zur zivilisierten Welt gehören können!

Auf Englisch zuerst erschienen bei The Times of Israel. Fred Maroun ist Kanadier arabischer Herkunft, der bis 1984 im Libanon lebte, darunter 10 Jahre während des Bürgerkriegs. Maroun unterstützt Israels Existenzrecht als jüdischer Staat, und er befürwortet einen liberalen und demokratischen Nahen Osten, in dem alle Religionen und Nationalitäten, einschließlich der Palästinenser, in Frieden miteinander und mit Israel leben können und in dem die Menschenrechte respektiert werden.

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