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Antisemitismus: BBC-Moderatorin verleumdet Israel als Kindermörder

Antisemitismus: Moderne Ritualmordlegende bei der BBC
Antisemitismus: Moderne Ritualmordlegende bei der BBC (Quelle: Twitter Rabbi Shmuley)

Die antisemitischen Stereotypen, die manche westliche Medienkanäle über Israel verbreiten, haben ein Ausmaß angenommen, das nur noch als beschämend bezeichnet werden kann.

Eine BBC-Nachrichtensprecherin verbreitete eine antisemitische Ritualmordlegende, indem sie in einem Beitrag über Israels Anti-Terroroperation in Dschenin behauptete, Soldaten der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) seien »glücklich darüber, Kinder zu töten«. 

Während eines Interviews mit dem ehemaligen israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett am Dienstagabend warf die Moderatorin Anjana Gadgil den IDF vor, ganz bewusst auf Minderjährige zu schießen. »Die Vereinten Nationen haben sie als Kinder definiert und wir wissen, dass bei diesem gezielten Angriff vier Menschen im Alter zwischen 16 und 18 Jahren getötet wurden – vergessen wir nicht, dass es sich um einen gezielten Angriff handelt«, herrschte Gadgil den ehemaligen Premier an und behauptete, dass »die israelischen Streitkräfte bewusst auf die Suche nach diesen Leuten« gingen.

»Aber das sind Terroristen«, entgegnete Bennett, »auch ein 17-jähriger Terrorist kann Zivilisten ermorden. Es besteht ein grundlegender Unterschied zwischen dem, was diese Leute tun, nämlich gezielt und absichtlich Zivilisten ins Visier zu nehmen und dem, was wir tun und das auf Terroristen abzielt. Das ist das exakte Gegenteil. Wir tun das Richtige, sie hingegen töten Zivilisten.«

Die BBC-Moderatorin versuche zwischen diesen diametral entgegengesetzten Aktionen »eine moralische Gleichwertigkeit oder noch Schlimmeres zu schaffen. Ich halte das für inakzeptabel«, fügte der ehemalige Ministerpräsident hinzu.

Das israelische Militär hatte Montagnacht eine große Anti-Terroroperation in Dschenin gestartet, bei der zwölf Palästinenser getötet wurden, die allesamt Terroristen waren. Mindestens zwei von ihnen, Majdi Arawi und Ali al-Ghoul, waren zwar jünger als achtzehn Jahre, wurden aber von der Terrorgruppe Islamischer Dschihad als Kämpfer der Terrorgruppe bestätigt.

Scharfe Kritik

Was die BBC-Moderatorin da gemacht habe, sei »kein Journalismus, es ist eine Blutverleumdung«, kommentierte die pro-israelische Medienüberwachungsorganisation HonestReporting. »Was für eine abscheuliche Anschuldigung.« Dem schloss sich auch das Committee for Accuracy in Middle East Reporting and Analysis (CAMERA) an: »Die Bosheit einer solchen Anschuldigung kann nicht genug betont werden. Was auch immer ihre Absicht war, es ist genau diese Art von Sprache, die jene giftigen antisemitischen Stereotype befeuert, die Juden beschuldigen, nichtjüdische Kinder zu ermorden.«

Das Board of Deputies der britischen Juden bezeichnete Gadgils Äußerungen als »eindeutigen Verstoß gegen die eigenen Richtlinien des Unternehmens« und beabsichtige, den BBC-Generaldirektor zu kontaktieren, um »mit den schärfsten möglichen Worten« zu protestieren.

Am Mittwoch veröffentlichte die BBC eine Stellungnahme als Antwort auf die Beschwerden, die sich, wie der britische Sender schrieb, »auf spezifische Interviewfragen zum Tod junger Menschen im Flüchtlingslager Dschenin« bezog. »Auf allen Plattformen der BBC, einschließlich des BBC News-Kanals, wurde unparteiisch und ausführlich über diese Ereignisse berichtet. Die Vereinten Nationen haben die Auswirkungen der Operation in Dschenin auf Kinder und Jugendliche angesprochen.« Obwohl das Thema also ein legitimes gewesen sei, »das im Interview untersucht werden sollte, entschuldigen wir uns dafür, dass die in der Fragestellung verwendete Rhetorik nicht gut formuliert und unangemessen war.«

Die Präsidentin des Board of Deputies of British Jews, Marie van der Zyl, twitterte, sie freue sich, dass sich die BBC »für die eindeutig inakzeptable Sprache, die in ihrem Interview mit Naftali Bennett verwendet wurde«, entschuldigt habe. »Nachdem ich heute in dieser Angelegenheit an den Generaldirektor geschrieben habe, schätze ich die schnelle Reaktion des Unternehmens«, fügte sie in ihrem Tweet hinzu.

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