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Antisemitischer Angreifer von Zürich schwor Islamischem Staat die Treue

Der antisemitische Angreifer von Zürich soll sich in einem Video zum Islamischen Staat bekannt haben
Der antisemitische Angreifer von Zürich soll sich in einem Video zum Islamischen Staat bekannt haben (© Imago Images / Pius Koller)

Nach dem Attentat auf einen orthodoxen Juden in Zürich ist ein Bekennervideo des mutmaßlichen Angreifers aufgetaucht, in dem sich dieser zum Islamischen Staat bekennt.

Wie gestern berichtet, wurde am Samstagabend in Zürich ein orthodoxer Jude von einem tunesischstämmigen Jugendlichen mit einem Messer attackiert und lebensgefährlich verletzt. Mittlerweile sei er jedoch über den Berg, konnte der Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds, Jonathan Kreutner, Entwarnung geben: »Wir können mitteilen, dass das Opfer außer Lebensgefahr ist«, sagte er am Montagmorgen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der Mann müsse aber bis auf Weiteres intensiv betreut werden.

Medienberichten zufolge soll der Angreifer vor der Tat nicht nur »Ich bin Schweizer. Ich bin Muslim. Ich bin hier, um Juden zu töten« und »Tod allen Juden«, sondern auch »Allahu akbar« gerufen haben.

Über den mutmaßlichen Angreifer ist immer noch wenig bekannt, außer, dass es sich um einen fünfzehnjährigen eingebürgerten Schweizer mit tunesischen Wurzeln handelt, der sich in der Schweiz radikalisiert haben soll. Die Jugendanwaltschaft habe diese Informationen bislang aber noch nicht bestätigt.

Der Verdacht eines, wie die Züricher Polizei nach der Festnahme des Täters erklärte, nicht nur antisemitischen, sondern auch islamistisch motivierten Verbrechens erhärtet sich jedoch unterdessen, nachdem ein Bekennervideo des mutmaßlichen Angreifers aufgetaucht ist, in dem dieser dem Islamischen Staat seine Treue schwört.

IS-Anhänger

Das Video war von einem amerikanischen Online-Portal veröffentlicht worden, woraufhin die Familie des Opfers in dem darin auftretenden Jugendlichen, der in die Kamera sagt, er wolle »Juden töten« und »Ungläubige abschlachten«, den Angreifer von Zürich erkannte.

Nach eigenen Angaben überwacht das amerikanische Webportal siteintelgroup.com, auf dem das Video des Messerangreifers nun öffentlich gemacht wurde, seit zwanzig Jahren Online-Foren von Terroristen und Extremisten auf Bedrohungsinhalte und erstellt daraus Warnungen und Berichte. Nach der Veröffentlichung zeigte die Schweizer Zeitung Blick das Video jenen Familienangehörigen des Opfers, die Zeugen der Festnahme des Jugendlichen durch die Polizei waren, und die bestätigen konnten, dass es sich bei den Aufnahmen um den jungen Mann handelt, der am Samstagabend mit einem Messer auf ihren Angehörigen eingestochen hat.

In dem Video nennt sich der Jugendliche Ahmed al-Dabbah, spricht von einer »Gotteslästerung«, für die er Beweise habe und schwört der Terrororganisation Islamischer Staat die Treue. Anschließend fährt er fort, er wolle »eine Synagoge überfallen und versuchen, so viele Juden wie möglich zu töten«, um danach auf die Straße zu gehen und zu versuchen, alle Ungläubigen »da draußen abzuschlachten«.

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