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Warum sich eine Frau im Iran selbst verbrannte

„Sahar Khodayari hat sich bereits am 1. September vor dem Islamischen Revolutionsgericht in Teheran mit Benzin übergossen und angezündet. Das Bekanntwerden dieser Verzweiflungstat in der vergangenen Woche hat viele Iraner schockiert. Erst heute meldeten iranische Medien, dass die Frau am Freitag an ihren schweren Verbrennungen im Krankenhaus gestorben sei.

Sahar Khodayari war 29 Jahre alt und wollte nicht ins Gefängnis. Ihr drohten bis zu sechs Monate Haft. Als Mann verkleidet hatte sie sich in ein Fußballstadion eingeschlichen. Der Besuch von Fußballspielen aber ist Frauen und Mädchen im Iran verboten. Sahar war Fan des Fußballvereins Esteghlal Tehran. Die Spieler laufen in blauen Trikots auf. Mit einem langen blauen Mantel wollte sie am 12. März ins Stadion, um das Spiel von Esteghlal gegen den Verein al-Ain aus den Vereinigten Arabischen Emiraten live mitzuerleben. Sie wurde verhaftet und kam ein paar Tage später auf Kaution frei, bis zur ihrer Gerichtsverhandlung am 1. September. (…)

Der Fall Sahar Khodayari hat die iranische Gesellschaft aufgewühlt. Das Stadionverbot für Frauen wird religiös begründet und ist seit langem ein heikles Thema im Iran. Es sei für Frauen eine Sünde, ‚halbnackten Männern beim Spielen zuzuschauen‘, meinen konservative Kleriker im Iran. Doch viele Frauen wollen das nicht akzeptieren. Sie protestieren immer wieder vor den Stadien und haben sich mehrmals an den Weltfußballverband FIFA gewandt. Bei der WM in Russland 2018 war der Iran das einzige Teilnehmerland mit Frauenverbot im eigenen Land.“ (Bericht auf Deutsche Welle: „Iranerin verbrennt sich wegen Stadionverbot“)

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