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Volker Perthes tritt als UN-Sondergesandter im Sudan zurück

Der UNO-Sondergesandte für den Sudan, Volker Perthes, ist von seinem Amt zurückgetreten
Der UNO-Sondergesandte für den Sudan, Volker Perthes, ist von seinem Amt zurückgetreten (© Imago Images / Xinhua)

Nachdem der UN-Gesandte vom sudanesischen Militärmachthaber Fattah al-Burhan zur unerwünschten Peron erklärt worden war, ist er nun von seinem Posten zurückgetreten.

Der Chef des sudanesischen Militärs, Abdel Fattah al-Burhan, hat den ehemaligen Leiter der Stiftung Wissenschaft und Politik, Volker Perthes, der seit 2021 als UN-Sonderbeauftragter im Sudan stationiert ist, bereits im Juni zur unerwünschten Person erklärt und seine Kritik vor Kurzem erneuert. Nun trat Perthes von seinem Amt zurück.

Perthes wird sogar vorgeworfen, für den Beginn der Kämpfe mitverantwortlich zu sein, denen bislang Tausende Menschen zum Opfer fielen und die zu einer Flüchtlingswelle in die Nachbarländer führte:

»Sudans Militärmachthaber al-Burhan wirft dem deutschen UN-Sondergesandten Perthes vor, für den Beginn der Kämpfe im Land verantwortlich zu sein. Nun hat ihn die Regierung zur unerwünschten Person erklärt … ›Die Regierung der Republik Sudan hat den Generalsekretär der Vereinten Nationen darüber informiert, dass sie Herrn Volker Perthes ab heute zur persona non grata erklärt hat‹, teilte das Außenministerium in Khartum mit.«

Der Militärmachthaber Abdel Fattah al-Burhan hatte Perthes’ Absetzung gefordert und ihn für den Beginn der Kämpfe zwischen seiner Armee und den paramilitärischen Milizen der Schnellen Eingreiftruppe (RSF) verantwortlich gemacht, die Mitte April ausgebrochen waren. Perthes hielt sich zu Beginn der neuesten Entwicklungen zu diplomatischen Gesprächen in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba auf, wie die UN zuvor auf Twitter mitgeteilt hatte. 

Letztes Briefing

Schon bei Ausbruch des Konflikts wurden im Sudan Stimmen laut, welche die Rolle von Perthes, der offenbar von den Ereignissen überrascht wurde, scharf kritisierten. Nun erklärte Perthes seinen Rücktritt, auch wenn sich zuvor das Auswärtige Amt in Berlin noch voll und ganz hinter den Sondergesandten gestellt hatte. »Ich bin dem Generalsekretär dankbar für diese Gelegenheit und für sein Vertrauen in mich, aber ich habe ihn gebeten, mich von dieser Aufgabe zu entbinden«, sagte Perthes vor dem UN-Sicherheitsrat. »Dies wird daher mein letztes Briefing in dieser Funktion sein.« Der Chef der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, erklärte, Perthes’ Rücktritt sei akzeptiert worden, und fügte hinzu: »Er hat sehr gute Gründe.«

In seinem letzten Briefing am Mittwoch warnte Perthes erneut davor, dass der Konflikt zwischen den regulären Burhans und den paramilitärischen RSF von General Mohamed Hamdan Daglo sich weiter zu verschärfen droht. »Was als Konflikt zwischen zwei militärischen Formationen begann, könnte sich zu einem ausgewachsenen Bürgerkrieg ausweiten, da die Kämpfe keine Anzeichen eines Nachlassens zeigen, während keine der beiden Seiten kurz vor einem entscheidenden militärischen Sieg zu stehen scheint.« Man müsse den Kriegsparteien klarmachen, dass sie nicht ungestraft agieren können und für die begangenen Verbrechen zur Rechenschaft gezogen würden, fügte der scheidende Sondergesandte hinzu.

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