Siebzehn regierungskritische Demonstranten wurden am Montag bei Zusammenstößen mit „Saraya al-Salam“-Milizionären in Najaf verletzt.
Hiwa Hussamadin, Rudaw
Die Milizionäre, die Anhänger des einflussreichen Klerikers Muqtada al-Sadr sind, werden wegen ihrer unverwechselbaren Kopfbedeckung als die „Blauen Hüte“ bezeichnet. Sie hatten an den landesweiten Anti-Regierungs-Protesten im Irak teilgenommen und die Bewegung vor bewaffneten regierungsfreundlichen Kräften geschützt. Inzwischen hat Sadr jedoch seine Unterstützung für die seit Oktober stattfindenden Proteste zurückgezogen und sich hinter den neu designierten Premierminister Mohammed Tawfiq Allawi gestellt.
Die Demonstranten lehnen Allawi mit der Begründung ab, dass er ein Kandidat des gleichen politischen Establishments sei, auf dessen Absetzung sie zielen. Nun sind die „Blauen Hüte“ gegen die Proteste vorgegangen, wobei sie angeblich scharfe Munition benutzt haben.
Am Montag wurden bei den Zusammenstößen in Najaf 17 Demonstranten verletzt. Es heißt, die irakischen Sicherheitskräfte hätten bei den Angriffen durch die Miliz weggesehen. (…) Die Demonstranten erklärten, sie seien nicht für die Gewalt verantwortlich. (…) Seit Oktober wurden bei den Protesten in Najaf 32 Demonstranten getötet und 418 verletzt. Die Protestierenden befürchten, dass die Behörden bald gegen ihre Zeltllager vorgehen werden.