Scheich Mohamad Ali El Husseini, der an einer Delegation muslimischer Führer in Auschwitz zum 75. Jahrestag der Befreiung teilnahm, beantragte nun Asyl in Frankreich.
Jeremy Sharon, Jerusalem Post
Scheich Mohamad Ali El Husseini war einer von etwa zwei Dutzend muslimischen Klerikern, die zusammen mit Vertretern der muslimischen Weltliga an dem vom American Jewish Committee organisierten Besuch in Auschwitz teilnahmen.
Während des Besuchs wurde El Husseini zum Ziel von Morddrohungen in den sozialen Medien. Darüber hinaus wurde eine Strafanzeige wegen seiner „Treffens mit israelischen Agenten“ gegen ihn erstattet. Er sagte, dies sei mit Unterstützung der Hisbollah geschehen. Ihm wird der Verstoß gegen libanesische Gesetze vorgeworfen, die den Kontakt mit israelischen Beamten verbieten. In der AJC-Delegation waren allerdings keine israelischen Vertreter anwesend.
El Husseini ist ein offener Kritiker der Hisbollah und wirft ihr vor, auf Kosten des libanesischen Staates und Volkes iranische Interessen zu verfolgen. Er hat zur muslimisch-jüdischen Versöhnung aufgerufen und auf seiner Facebook-Seite Aufrufe zur Ächtung religiöser Texte, die Gewalt befürworten, veröffentlicht.
Nach dem dreitägigen Besuch in Polen beschloss El Husseini, nicht in den Libanon zurückzukehren, da er um sein Leben fürchtet. (…) El Husseini ist dabei, in Frankreich Asyl zu beantragen, da sein Leben bedroht ist.
Shiite cleric seeks France asylum after death threats over Auschwitz visit