Dem Horror der Saddam-Herrschaft sind die heutigen Verhältnisse im Irak allemal vorzuziehen, unter denen sich erst jene Zivilgesellschaft herausbilden konnte, deren wachsendes Selbstbewusstsein durch die breite Protestbewegung der Jahre 2019/20 offenbar wurde.
Richard Herzinger, Perlentaucher
Weltweit herrscht fast einhellige Übereinstimmung, dass die US-Intervention im Irak 2003 ein einziges Desaster gewesen sei. In Deutschland jedenfalls gilt dies in allen politischen Lagern als eine unbezweifelbare Wahrheit. Kürzlich äußerte sich in diesem Sinne Joschka Fischer, damals Außenminister in der Regierung unter Gerhard Schröder, die Washington spektakulär ihre Unterstützung verweigerte. Der Irakkrieg habe den Nahen Osten destabilisiert, viele der heutigen Konflikte in der Region verursacht und nicht zuletzt dem Iran zu seinem jetzigen zerstörerischen Einfluss verholfen.
Doch diese Darstellung verkürzt und verfälscht damit die historische Realität. (…) Aber bei aller Kritik an den USA darf nicht vergessen werden, dass es sich bei dem Saddam-Regime tatsächlich um eine der grausamsten und aggressivsten Diktaturen der jüngeren Geschichte gehandelt hat – und dass sich die USA den Irak keineswegs willkürlich als Ziel ausgesucht hatte.
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