„Ein algerischer Medizinstudent wurde vergangenen Sonntag von zwei Attentätern auf Grund seiner Homosexualität hingerichtet. Mit dem Blut des Opfers schrieben die Täter den folgenden Schriftzug an die Wand: ‚Er ist schwul‘. Assil Belalta wurde in seinem Studentenwohnheim auf dem Campus Taleb Abderrahmane in Ben Aknoun, einem Bezirk außerhalb der Stadt Algier, ermordet. Der 21-jährige Belalta studierte im dritten Jahr an der medizinischen Fakultät in Ben Aknoun. Der britische LGBT-Nachrichtenanbieter PinkNews berichtete, dass ‚Belaltas Facebook-Profil angab, dass er an Männern und Frauen interessiert sei.‘ Er war angeblich bisexuell.
Die algerische LGBT-Rechtsgruppe Alouen (Farben) postete am Montag auf Facebook einen Beitrag über den Mord an Belalta. Laut der PinkNews-Übersetzung des algerischen Facebook-Beitrags von Alouen, schrieb die Gruppe: ‚Die institutionelle und staatliche Homophobie gehört mittlerweile zum Alltag. Die Aufstachelung gegen sexuelle Minderheiten in Algerien wird zu einem alltäglichen Instrument, um öffentliche Aufregung zu erzeugen und die Menschen in die Arme des Populismus zu treiben. Vor allem die homophobe Haltung der Medien ist schuld an diesem Verbrechen, das gestern die Universitätsstadt erschütterte.‘ Die beiden Täter folgten Belalta in sein Zimmer und schlitzten dem ihm die Kehle auf. Anschließend verließen die Täter – die: ‚Er ist schwul‘ auf Englisch an die Wand geschrieben hatten – das Studentenwohnheim und flohen mit Belaltas Auto.
Algerien, ein Land mit muslimischer Majorität, setzte im Jahr 1996 ein offizielles Verbot der Homosexualität auf der Grundlage der Sharia durch. Gemäß Artikel 338 des algerischen Gesetzes gilt: ‚Jeder, der sich einer homosexuellen Handlung schuldig gemacht hat, wird mit einer Freiheitsstrafe, zwischen zwei Monaten und zwei Jahren und einer Geldstrafe von 500 bis 2000 algerischen Dinaren bestraft.‘“ (Benjamin Weinthal: „Algerian student murdered, ‚He is Gay‘ written on wall with his blood“)