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Polizei der Autonomiebehörde fordert Abbas zur Konfrontation mit Israel auf

Abbas' Sicherheitskräfte bei Zusammenstößen mit Palästinensern in Nablus
Abbas' Sicherheitskräfte bei Zusammenstößen mit Palästinensern in Nablus (Quelle: JNS)

Die palästinensischen Offiziere drohen damit, die Anweisungen des Sicherheitsapparats aus Ramallah nicht mehr zu befolgen, sollte Mahmud Abbas einer offenen Konfrontation mit Israel aus dem Weg gehen.

Eine Gruppe von Kommandeuren des Sicherheitsapparats der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) hat in einem Schreiben mit einem Aufstand im Westjordanland gedroht, falls PA-Präsident Mahmud Abbas nicht eine »offene und totale Konfrontation« mit Israel ankündigt. Laut arabischen Medienberichten vom Sonntag hieß es in dem Schreiben:

»Wenn Bruder Abu Mazen [Aliasname von Abbas] nicht innerhalb von 24 Stunden eine klare Stellungnahme abgibt, in der er eine offene Konfrontation mit der Besatzung mit allen Mitteln erklärt, und nicht alle Erklärungen der Palästinensischen Autonomiebehörde gegenüber [US-Außenminister Antony] Blinken, dem Verbrecher, zurückzieht, werden wir die Anweisungen des Sicherheitsapparats nicht mehr umsetzen.«

PLO einziger legitimer Vertreter

Das Ultimatum wurde von einer Gruppe gestellt, die sich »Söhne von Abu Jandal« nennt und behauptet, von Dutzenden Mitgliedern der Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde unterstützt zu werden, vor allem in der Stadt Dschenin im Norden der Westbank.

Die Palästinensische Autonomiebehörde verfügt über eine der größten Pro-Kopf-Sicherheitskräfte der Welt, die von den Vereinigten Staaten bewaffnet und ausgebildet wird. Die Forderungen an Abbas wurden kurz nach einem unangekündigten Besuch Blinkens in Ramallah veröffentlicht, der sich dort mit dem Palästinenserführer getroffen hatte. Während des Treffens brachte Blinken »das Engagement der Vereinigten Staaten zum Ausdruck, auf die Verwirklichung der legitimen Bestrebungen der Palästinenser nach der Gründung eines palästinensischen Staates hinzuarbeiten«, so der Sprecher des Außenministeriums Matthew Miller.

Abbas seinerseits betonte, seine Palästinensische Befreiungsbewegung (PLO) sei der »einzige legitime Vertreter des palästinensischen Volkes«. »Wahre Sicherheit und Frieden können nur durch die Beendigung der israelischen Besetzung palästinensischen Landes erreicht werden«, so die offizielle Nachrichtenagentur Wafa der Palästinensischen Autonomiebehörde in einem Bericht.

Blinken schlug vor, die Palästinensische Autonomiebehörde sollte eine »zentrale Rolle« in der Zukunft des Gazastreifens spielen, sobald Israels Ziel, die Hamas zu zerstören, erreicht ist, sagte ein anonym bleibender hoher Beamter des Außenministeriums gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Abbas antwortete, Ramallah sei nur bereit, die Kontrolle über den Gazastreifen »im Rahmen einer umfassenden politischen Lösung, die das gesamte Westjordanland, einschließlich Ost-Jerusalem, und den Gazastreifen einschließt«, wieder zu übernehmen, berichtete Wafa.

Seit dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober, bei dem mehr als 1.400 Menschen im Süden Israels getötet wurden, arbeiten die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) daran, die Herrschaft der Terrororganisation im Gazastreifen zu stürzen.

Am Terror beteiligt

Die Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden, eine von den USA als terroristisch eingestufte Gruppe, die den militärischen Flügel von Abbas’ Fatah-Partei bildet, hat erklärt, ihre Kämpfer hätten sich am 7. Oktober der Hamas angeschlossen und Anschläge in den als »vorübergehende Siedlungen« bezeichneten Kibuzzim in Israel verübt: Der Sprecher der Terrorgruppe erklärte am 9. Oktober:

»Die Al-Aqsa-Brigaden führten mehrere Operationen hinter den feindlichen Linien als Teil der Al-Aqsa-Flut‹ [der Name der Terroristen für den grenzüberschreitenden Terrorangriff, der am 7. Oktober begann] durch, die einen Scheideweg in der Geschichte unseres Kampfes mit den Besatzern darstellte – und, gelobt sei Allah, wir töteten Besatzungssoldaten und nahmen sie gefangen.«

In Propagandavideos, die in den sozialen Medien verbreitet wurden, behaupten die »Märtyrer-Brigaden« der Fatah, mindestens einen »Zionisten« als Geisel genommen zu haben. Die Aufnahmen zeigen einen blutüberströmten Mann, der von einem bewaffneten Terroristen, der ein Fatah-Stirnband trägt, nach Gaza gebracht wird.

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