Von Florian Markl
In Laufe des Krieges in Syrien hat Israel mehrfach Ziele in seinem Nachbarland angegriffen. So auch in den vergangenen Tagen, in denen sich zwei Attacken ereignet haben sollen. Verteidigungsminister Avigdor Lieberman erklärte dazu:
„Israel has no interest in intervening in the civil war in Syria. Our policies and our positions are very clear and are based on three red lines: We will not allow any harm to come to Israeli citizens; we will not allow any harm to the sovereignty of the State of Israel; and we will not allow the smuggling of sophisticated weapons or chemical weapons from Syria to Lebanon for Hezbollah. The State of Israel will make decisions freely regardless of other circumstance. [Israel is] working primarily to protect the security of our citizens, defend our sovereignty, and to try to prevent the smuggling of sophisticated weapons, military equipment and weapons of mass destruction from Syria to Hezbollah.“
Die Äußerungen Liebermans waren durchaus ungewöhnlich. Normalerweise kommentiert das offizielle Israel Berichte über angebliche israelische Aktionen in Syrien oder anderswo nicht – sie werden weder bestätigt noch zurückgewiesen. Bemerkenswert war also schon allein die Tatsache, dass Lieberman sich überhaupt öffentlich zu den kolportierten Angriffen in Syrien äußerte. Darüber hinaus deutet die explizite und mehrfache Erwähnung von chemischen bzw. Massenvernichtungswaffen, die an die Hisbollah übergeben werden sollten, darauf hin, dass es bei den beiden jüngsten Angriffen um mehr gegangen sein könnte, als um Waffenlieferungen von der Sorte, wie sie von Israel in der Vergangenheit bereits öfter militärisch unterbunden wurden. Dem renommierten Journalisten Yossi Melman zufolge sei Liebermans Statement jedenfalls das erste Mal gewesen, dass ein führender Vertreter Israels im Zusammenhang mit einer konkreten Aktion von der Gefahr der Weitergabe von Massenvernichtungswaffen gesprochen habe.