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Iranische Lehrer streiken, fordern bessere Bezahlung

Iranische Leher prostetieren gegen die schlechten Lebensbedingungen
Iranische Leher prostetieren gegen die schlechten Lebensbedingungen (Quelle: Twitter)

Nach den Arbeitern der ölverarbeitenden Industrie beschuldigen nun auch die Lehrer die Regierung und das Parlament, sie im Stich zu lassen und nichts gegen die schlechten Lebensumstände zu unternehmen.

Al-Monitor

Wütende iranische Lehrer setzten ihre Sitzstreiks und Streiks im ganzen Land fort, mit denen sie eine Reihe von Forderungen durchsetzen möchten, allen voran ein seit langem blockiertes Gesetz, das ihnen helfen soll, finanziell über die Runden zu kommen.

Die Proteste haben seit dem vergangenen Wochenende an Fahrt gewonnen, als sich Tausende von Lehrern vor den örtlichen Büros des Bildungsministeriums in rund 120 Städten und Gemeinden versammelten – darunter auch in der konservativen und klerikalen Stadt Qom –, wo sie Slogans riefen, in denen sie angemessene Gehälter forderten.

Bei einer solchen Kundgebung vor dem iranischen Parlament in der Hauptstadt Teheran kam es zu einem Eklat, nachdem die Sicherheitskräfte gewaltsam versucht hatten, die Menschenmenge, unter denen sich auch ältere Rentner befanden, zu vertreiben.

Der seit Monaten diskutierte Gesetzentwurf sieht ein monatliches Mindestgehalt vor, von dem sich die Lehrergewerkschaften erhoffen, dass es sie effektiv über die Armutsgrenze hinausbringt.

„Steht auf und bekämpft die Diskriminierung“, skandierten die Teilnehmer der Kundgebungen. Die Lehrer sind der Meinung, dass die Regierung seit Langem angesichts und nichts tut, um ihren Forderungen nach einem menschenwürdigen Leben nachzukommen.

In einem Versuch, die Wut zu besänftigen, erklärte Irans konservativer Bildungsminister Yousef Nouri am Dienstag gegenüber den staatlichen Medien, dass das Gesetz am 15. Dezember vom konservativen Parlament ratifiziert werden solle. Er versprach, dass es nach der „Notifizierung“ an die Regierung in Kraft treten werde. Ein Datum nannte der Minister jedoch nicht.

Inzwischen haben die protestierenden Lehrer ihre Forderungen ausgeweitet und drängen auf die Freilassung ihrer bei früheren Demonstrationen inhaftierten Kollegen, von denen viele monatelang in Isolationshaft gehalten wurden. Vergangene Woche wurde Rasoul Bodaghi, ein hochrangiges und bekanntes Mitglied der Lehrergewerkschaft, in seinem Haus in Teheran verprügelt und verhaftet.

Die Interessengruppe Campaign to Free Political Prisoners in Iran unterstrich in einer Erklärung den Leidensweg dieser Lehrer und forderte die iranischen Behörden auf, ihre Praxis der „Einschüchterung, Belästigung und Unterdrückung von Lehrern“ aufzugeben, und verlangte ihre „sofortige und bedingungslose Freilassung.“ (…)

Die laufenden Streiks sind die letzten in einer Reihe von Protesten in verschiedenen Sektoren und Gesellschaftsschichten gegen die wirtschaftliche Notlage im Iran.

Die Arbeiter des wohlhabenden iranischen Ölministeriums und die Angestellten einer ganzen Reihe staatlicher Unternehmen machen ihrem Ärger über die Behörden wegen der seit langem verzögerten Zahlungen Luft, die durch die in die Höhe schießende Inflationsrate im Iran noch schmerzhafter geworden sind.

Die wiederholten Versprechen der iranischen Regierung, diese Missstände zu beseitigen, wurden jedoch nicht erfüllt, da die von Korruption geplagte, kränkelnde Wirtschaft weiterhin unter massiven Haushaltsbelastungen, gekürzten Öleinnahmen und belastenden US-Sanktionen leidet und.

(Aus dem Artikel Iranian teachers demand better pay in nationwide strikes ”, der bei Al-Monitor erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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