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Erster offizieller Auftritt israelischer Beamter in Saudi-Arabien

UNESCO-Chefin Azoulay war wesentlich an Israels Teilnahme an Konferenz in Saudi-Arabien beteiligt
UNESCO-Chefin Azoulay war wesentlich an Israels Teilnahme an Konferenz in Saudi-Arabien beteiligt (© Imago Images / ZUMA Wire)

Die Teilnahme einer israelischen Delegation an einer Konferenz in Riad ist ein weiterer Beleg für die Annäherung zwischen Saudi-Arabien und dem jüdischen Staat.

Eine israelische Delegation nahm am Montag an einer Sitzung der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad teil, was den ersten öffentlichen Auftritt israelischer Beamter im Golfkönigreich markierte. »Wir sind froh, hier zu sein; es ist ein guter erster Schritt. Wir danken der UNESCO und den saudischen Behörden«, sagte einer der israelischen Vertreter, der wegen der Sensibilität dieses Besuchs anonym bleiben wollte.

Während des Treffens am Montag konnte die israelische Delegation sogar ein Schild mit der Nennung des jüdischen Staates an ihrem Schreibtisch anbringen. Die Reise nach Riad sei bisher »sehr gut« verlaufen, sagte das Delegationsmitglied und fügte hinzu, die Saudis würden »uns sehr gut behandeln«.

Ein ebenfalls ungenannt bleibender UN-Diplomat betonte, dass die Generaldirektorin der UN-Organisation, Audrey Azoulay, maßgeblich daran beteiligt gewesen sei, Israels Teilnahme in Riad zu sichern. »Es ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit von Audrey Azoulay, im Herzen der UNESCO die Bedingungen für einen Dialog zwischen allen Staaten der Region zu schaffen.«

Azoulay hatte dem israelischen Außenminister Eli Cohen bei einem kürzlichen Treffen in Paris mitgeteilt, die Saudis hätten ein »Gastlandabkommen« mit der UN-Organisation unterzeichnet, das es Beamten aus allen Mitgliedsstaaten erlaube, vom 10. bis zum 25. September an der 45. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees in Riad teilzunehmen.

Bald Beziehungsnormalisierung?

Israel hat sich 2019 aus der UNESCO mit der Begründung zurückgezogen, die Organisation sei voreingenommen. So verabschiedete die UNESCO zwischen 2009 und 2014 47 Resolutionen, von denen 46 gegen Israel gerichtet waren, aber nur eine Syrien kritisierte. In einer Resolution aus dem Jahr 2016 nahm das UNESCO-Welterbekomitee das Grab der Patriarchen in Hebron im Namen des »Staates Palästina« in die Liste des gefährdeten Welterbes auf. Trotz des offiziellen Rückzugs stehen die israelischen Stätten weiterhin auf der Welterbeliste; Jerusalem entsendet Vertreter als Beobachter in das Welterbekomitee.

Im Juni kündigte die UNESCO an, die Vereinigten Staaten wollten im Juli der Organisation wieder beitreten und mehr als 600 Millionen Dollar ausstehender Beiträge begleichen. Die Regierung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump hatte sich zur gleichen Zeit wie Jerusalem aus der UNESCO zurückgezogen.

Die neueste Entwicklung findet während der diplomatischen Bemühungen der USA statt, Riad zum Beitritt zu den Abraham-Abkommen zu bewegen, mit denen unter Vermittlung der Trump-Regierung die Beziehungen des jüdischen Staates zu den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, Marokko und dem Sudan normalisiert wurden.

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu wirbt aktiv um den Beitritt Saudi-Arabiens zu den Vereinbarungen, die einen »Quantensprung« in Richtung Frieden in der Region darstellen würden. Riad verlangt jedoch von den USA Sicherheitsgarantien, bevor sich die Golfmonarchie auf ein Normalisierungsabkommen einlässt, sowie amerikanische Unterstützung beim Aufbau seines zivilen Atomprogramms. Nichtsdestotrotz sagte Netanjahu im vergangenen Monat: »Ich glaube, dass wir Zeugen eines historischen Wendepunkts werden«, und fügte sogar hinzu: »Ich würde darauf wetten«.

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