„Es sitzen ja nicht alle IS-Anhänger in Raqqa. Es gibt auch hier Sympathisanten, denen es darum geht, Leute für ihre Ideologie zu begeistern und es gibt Kanäle dafür – vor allem bei ‚Telegram‘. Das ist ein neuer Messenger-Dienst, der unter Jugendlichen beliebt ist – vor allem bei Jugendlichen, die mit dem IS sympathisieren, weil da weniger Kontrollen stattfinden. Vor zwei Jahren hat der IS alle seine Kanäle von Facebook, Twitter und so weiter auf ‚Telegram‘ umgesiedelt. (…)
Die versuchen, alle zu erreichen, weil sie immer neue Anhänger brauchen. Und dass gezielt Kinder angeworben werden, erleben wir in Berlin unter den großen kriminellen Familien schon seit Jahren: Da werden strafunmündige Kinder geschickt, um Drogen zum Beispiel zu verkaufen, weil sie nicht belangt werden können. Dass die Islamisten das jetzt auch tun, hat ebenfalls eine Geschichte: Wir sehen das in Israel unter den Hamas-Anhängern, unter den Taliban in Afghanistan, wir hatten das in Syrien und im Irak. Kinder sind unverdächtig und sie lassen sich einfach manipulieren.“ (Interview mit Ahmed Mansour: „Kinder sind unverdächtig – und manipulierbar“)