Im Irak jagen, entführen und ermorden pro-iranische Milizen ungestraft Aktivisten, die gegen die Zustände im Land demonstrieren.
Seth J. Frantman, The Jerusalem Post
Irakische Demonstranten, die seit fast einem Jahr auf der Straße gegen die Versäumnisse und Korruption der Regierung kämpfen, sind es gewohnt, bedroht zu werden. Sie haben mitangesehen, wie Hunderte ihrer Freunde angegriffen und einige von regierungsfreundlichen Milizen gejagt und erschossen wurden. Am 18. August hatten die Demonstranten erneut eine junge Aktivistin zu betrauern, eine Ärztin, die in Basra erschossen wurde.
Iraker sagen, dass das Land „einen Schatz verloren hat“. Die Menschen kennen die Angst. Diejenigen, die auf die Plätze gehen, um in Bagdad oder im Südirak zu protestieren, berichten, dass sie Drohungen erhalten haben – von Freunden, von der Familie, durch Telefonanrufe oder auf anderen Wegen. Ihnen wird zu verstehen gegeben: ‚Wenn Du diesen Weg weitergehst, wird Dir Schaden zugefügt.‘ Sie werden gejagt, entführt getötet und ermordet.
Diese mafia-ähnliche Einschüchterungskampagne wird von Milizen betrieben, viele von ihnen sind pro-iranisch. (…)
Dr. Riham Yaqoub war eine Aktivistin, eine Sportlerin und eine Ernährungswissenschaftlerin. Sie wurde am Mittwoch in Basra, der südirakischen Großstadt nahe der Grenze zu Kuwait, ermordet, wie aus zahlreichen Berichten hervorgeht. Irfaa Sawtak veröffentlichte ein Video von ihr beim Sporttraining. Andere sagen, sie sei jung, ehrgeizig und „voller Hoffnung und Leben“ gewesen.
Ihre Ermordung ist eine von vielen Attentaten der jüngeren Vergangenheit im Südirak. Sie geschah just zu dem Zeitpunkt, an dem sich der irakische Premierminister Mustafa al-Kadhimi zu hochrangigen Gesprächen in Washington aufhält. Fast täglich werden US-Streitkräfte auf Stützpunkte in Bagdad und in der Nähe des Flughafens mit Raketen beschossen. Die Botschaft ist klar: Die Milizen können ungestraft angreifen, wen immer sie wollen.
(Aus dem Bericht „Iraq assassins in Basra murder female activist and hunt down protesters“, der in der Jerusalem Post veröffentlicht wurde. Übersetzung von Florian Markl.)