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Google trennt sich von Mitarbeitern, die Google von Israel trennen wollten

Google-Mitarbeiter in New York bei ihrer antiisraleischen Protestaktion
Google-Mitarbeiter in New York bei ihrer antiisraleischen Protestaktion (© Imago Images / Sipa USA)

Vorige Woche blockierten Mitarbeiter zehn Stunden lang die Büros von Google in New York, Seattle und Sunnyval, um gegen die Geschäftsbeziehungen des Technologiekonzerns mit Israel zu protestieren.

Der Internetkonzern Google hat rund fünfzig Mitarbeiter entlassen, weil sie ihren persönlichen Hass auf Israel ins Unternehmen getragen und in erpresserischer Weise versucht hatten, durch Nötigung und Sachbeschädigung auf Unternehmensentscheidungen mit Bezug zu Israel Einfluss zu nehmen.

Die Entlassungen erfolgten in zwei Schritten: Zunächst wurden achtundzwanzig Mitarbeiter, die an der Störaktion beteiligt waren, gekündigt, und am Dienstag darauf zwanzig weitere. Dazu mussten erst die Identitäten der Personen geklärt werden, da viele von ihnen nach Unternehmensangaben ihre Namensschilder nicht trugen und keinen Ausweis mitführten.

Unter dem Slogan »No Tech for Genocide Day of Action« (»Aktionstag Keine Technologie für Völkermord«) und bekleidet mit sogenannten Palästinensertüchern hatten die Mitarbeiter, wie die New York Post berichtete, am 16. April zehn Stunden lang die Büros des Technologiekonzerns in New York, Seattle und Sunnyvale, Kalifornien, blockiert, um gegen die Geschäftsbeziehungen des Unternehmens mit der israelischen Regierung zu protestieren. Außerdem stürmten sie das Büro eines leitenden Angestellten in Kalifornien, schreibt die Zeitung unter Berufung auf eine unternehmensinterne Mitteilung von Chris Rackow, dem Vizepräsidenten für globale Sicherheit bei Google.

»Sie übernahmen Büroräume, verunstalteten unser Eigentum und behinderten physisch die Arbeit anderer Googler», schrieb Rackow. »Ihr Verhalten war inakzeptabel, extrem störend und führte dazu, dass sich die Mitarbeiter bedroht fühlten.« Ein solches Verhalten habe am Arbeitsplatz »keinen Platz und werde nicht toleriert», ist Rackow empört. »Es verstößt eindeutig gegen mehrere Richtlinien, an die sich alle Mitarbeiter halten müssen, einschließlich unseres Verhaltenskodex und unserer Richtlinien zu Belästigung, Diskriminierung, Vergeltungsmaßnahmen, Verhaltensmaßregeln und Arbeitsplatzbestimmungen.» Das Unternehmen nehme »diese Angelegenheit sehr ernst«, so Rackow. »Wir werden weiterhin unsere langjährigen Richtlinien anwenden, um gegen störendes Verhalten vorzugehen – bis hin zur Kündigung.«

Organisierte Störaktion

Die entlassenen Mitarbeiter gehören laut New York Post einer Gruppe namens »No Tech For Apartheid« an. Gekleidet in Menschenrechtsrhetorik nennt die Gruppe auf ihrer Website als Ziel, die israelische Regierung daran zu hindern, Cloud-Dienste von Google und Amazon Web Services (AWS) in Anspruch zu nehmen. Zusammen mit Microsoft gehören die beiden Unternehmen zu den weltgrößten Cloud-Anbietern.

Die Gruppe übertrug ihre Störaktion in einem Livestream und stellte anschließend Videos davon auf X. In einem der Videos ist zu sehen, wie Polizisten einen Raum betreten, um die Störer des Hausfriedens zu entfernen. Die Störer sehen dadurch ihre vermeintlichen Rechten beeinträchtigt: »Das Unternehmen versucht, abweichende Meinungen zu unterdrücken, seine Mitarbeiter zum Schweigen zu bringen und seine Macht über sie wieder geltend zu machen», zitiert die Washington Post Jane Chung, eine Sprecherin der Gruppe.

Der Google-Vorstandsvorsitzende Sundar Pichai hat sich unterdessen in einem unternehmensweiten Memo an die Belegschaft gewandt. Er forderte die Beschäftigten dazu auf, das Unternehmen nicht als »persönliche Plattform« zu nutzen oder »über störende Themen zu streiten oder über Politik zu diskutieren: Wir haben eine Kultur der lebendigen, offenen Diskussion, die es uns ermöglicht, erstaunliche Produkte zu schaffen und großartige Ideen in die Tat umzusetzen«, sagte er in dem Memo, das das Unternehmen online veröffentlichte. »Aber letztendlich sind wir ein Arbeitsplatz und unsere Richtlinien und Erwartungen sind klar: Dies ist ein Unternehmen.«

Dies ist einer von zahlreichen Vorfällen in jüngster Zeit, bei denen die Polizei gegen Israelhasser einschreiten musste. An vielen Universitäten der USA, darunter Columbia, Yale und die New York University, versuchten Störer, in einigen Fällen vermummt, mit Blockaden und anderen Formen der Nötigung den Lehrbetrieb zum Erliegen zu bringen. In San Francisco wurden zeitweise Schnellstraßen blockiert, in Chicago für einige Stunden die Zufahrt zum Flughafen O’Hare International Airport. Dies sei Teil einer »weltweiten Wirtschaftsblockade zur Befreiung Palästinas«, sagte Rifqa Falaneh, eine der Organisatorinnen, in einer für diese Kreise typischen Kombination aus Hass auf Israel und Größenwahn.

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