Ich denke, dass die überwiegende Mehrheit der Moscheen Werte vertritt, die mit einer demokratischen und auch freiheitlichen Gesellschaft nicht übereinstimmen. Wir müssen den Mut aufbringen, zu sagen, wenn eine Moschee gegen die Gesellschaft arbeitet, dann muss sie geschlossen werden. Da stellt sich wirklich die Frage: Was ist deren Ziel? Warum sind sie überhaupt in Europa, wenn sie gegen diese Gesellschaft arbeiten? Ich sehe das oft in den Online-Foren arabischer Zeitungen, dass selbst in muslimischen Ländern viele Menschen nicht verstehen, warum Menschen, die nach Europa gehen und das Privileg haben, dort in Freiheit zu leben, gegen die demokratische Gesellschaft arbeiten, die sie aufgenommen hat. (…) Es braucht einen Neustart in dem Sinne, dass man den Fokus der Integration auf die große Mehrheit der Muslime legt, die perfekt integriert, absolut laizistisch sind, und wenn überhaupt in Glaubensfragen aktiv oder tätig, dann sicher nicht politisch, und die nicht in Moscheeverbänden organisiert sind. Diese liberalen Kräfte sind viel repräsentativer für die muslimische Bevölkerung, sie müssen politisch einbezogen werden, denn die Verbände verfolgen rein politische Ziele. Seit 20 Jahren sagen sie uns, sie würden für die Integration arbeiten, aber größtenteils tun sie das Gegenteil. (Interview mit Saïda Keller-Messahli: „Allmählich etabliert sich eine Parallelgesellschaft“)
