„Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen trägt in Saudi-Arabien, wo die Verschleierung von Frauen Gesetz ist, ihre eigene Kleidung. Dabei wurden gleich nach der Ankunft ihrer Delegation zum Staatsbesuch im Königreich die schwarzen Abayas an Mitarbeiterinnen und Journalistinnen ausgeteilt. Keine ihrer Mitarbeiterinnen müsse diese tragen, sagte die Verteidigungsministerin. Für sie selbst kommt dies überhaupt nicht infrage: ‚Ich setze mir kein Kopftuch auf und trage Hosen‘, sagte sie der Bild am Sonntag, und genau das tat sie auch.
Es ist kein Gesetzesbruch, den von der Leyen damit begeht. Artikel 1, 23 und 45 der saudi-arabischen Verfassung gelten nur für einheimische Frauen. Danach müssen sie sich in der Öffentlichkeit verschleiern, nur Gesicht und Hände dürfen sichtbar sein. Für westliche Spitzenpolitikerinnen machen die streng islamischen Saudis eine Ausnahme – und die setzte von der Leyen auch für die Frauen in ihrer Delegation durch. Seine Kleidung selbst wählen zu können, sei ein Recht, das Männern wie Frauen gleichermaßen zusteht, sagte die Verteidigungsministerin.
Dieses Recht nutzte auch die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, als sie in den Iran reiste. Die CSU-Politikerin entschied sich allerdings dafür, ein Kopftuch anzulegen. Obwohl sie eigentlich lieber keins getragen hätte, wie sie zugab. Doch sie erwarte auch von Menschen, die nach Deutschland kommen, dass sie sich an die Gebräuche hielten.“ (Anna Kröning: „Ich setze mir kein Kopftuch auf und trage Hosen“)