Die Zahl der in Schweden verzeichneten antisemitischen Hassverbrechen lag im vergangenen Jahr laut Regierungsstatistiken um 53 Prozent über den Zahlen von 2016.
Cnaan Liphshiz, Jewish Telegraph Agency
Im Bericht von 2018, den der schwedische Nationalrat für Kriminalprävention am Donnerstag veröffentlichte, wurden 280 antisemitische Hassverbrechen im Vergleich zu 182 gezählten Vorfällen im Jahr 2016 aufgeführt. Die jüngsten Zahlen sind die höchsten seit mindestens 2006, als der Rat mit der Erhebung aggregierter Daten begann. Insgesamt stieg die Zahl der Hassverbrechen mit rassistischen, oder fremdenfeindlichen Motiven gegenüber 2016 in Schweden im vergangenen Jahr um 69 Prozent auf 4.865 Fälle.
Der nationale Rat beschloss, keine Zahlen zu Hassverbrechen für 2017 zu veröffentlichen, ohne die Entscheidung für dieses Vorgehen zu erläutern. Bei einem Anschlag im Jahr 2017 wurde die Synagoge in Göteborg von ungefähr 10 Männern in Brand gesteckt, die damit gegen die israelische Politik protestieren wollten.
Antisemitische Motive machten die größte Zunahme von Hassverbrechen gegenüber 2016. Zugleich stellte dieser Anstieg die größte Zunahme von antisemitischen Verbrechen dar, die je verzeichnet wurde. Antisemitische Angriffe machten im Jahr 2018 insgesamt 4 Prozent aller Hassverbrechen aus, während die jüdische Bevölkerung mit 20.000 Menschen ungefähr 0,2 Prozent der schwedischen Bevölkerung ausmacht.
Antimuslimische Hassverbrechen machten 8 Prozent der im Jahr 2018 verzeichneten Hassverbrechen aus – ein Anteil, der geringfügig unter dem geschätzten Anteil dieser Minderheit an der schwedischen Bevölkerung liegt. In dem Bericht wurde keine Identität der Täter von Hassverbrechen gegen Juden angegeben, es wurde jedoch festgestellt, dass die Daten Fälle beinhalten, in denen ‚die Täter sowohl zur Mehrheitsbevölkerung als auch zu einer der anderen [i.e. nicht-jüdischen] Minderheit gehörten.‘“
Anti-Semitic hate crimes in Sweden rise by 53% to all-time record high