Angriff der Hisbollah? Nicht in den Zeitungsüberschriften

Die islamistische Terrorgruppe Hisbollah feuerte gelenkte Panzerabwehrraketen auf einen israelischen Armeestützpunkt und einen Militärjeep nahe der israelischen Ortschaft Avivim, die israelische Armee nahm daraufhin die die Position der Angreifer im Libanon unter Beschuss. Wer glaubt, die Schlagzeile darüber würde einfach „Hisbollah greift Israel an“ lauten, der hat noch nicht verstanden, wie Israel-Berichterstattung in hiesigen Medien in aller Regel funktioniert. Denn Angriffe durch Feinde des jüdischen Staates werden in der hohen Kunst der irreführenden Überschrift nur ganz selten als solche benannt.

Stattdessen werden einerseits bevorzugt Formulierungen gewählt, die offenlassen, was genau geschehen ist. Die Presse etwa wählte eine vermeintlich neutrale Titelzeile, die nur einen kleinen Haken hat: Man erfährt nicht, wer für die Eskalation verantwortlich ist:

Angriff der Hisbollah? Nicht in den Zeitungsüberschriften
Die Presse, 2. September 2019.

Genauso machte es auch der Kurier, bei dem offen bleibt, wer den „Schusswechsel“ begonnen hat, zu dem „es“ gekommen ist:

Angriff der Hisbollah? Nicht in den Zeitungsüberschriften
Kurier, 2. September 2019.

Oder man macht es wie aktuell die Salzburger Nachrichten, die dem ungeschriebenen Grundsatz folgen, dass Israel selbst dann als maßgeblicher und aggressiver Akteur zu zeichnen ist, wenn sich das Land nur gegen Attacken verteidigt. Dann lautet die Überschrift eben:

Angriff der Hisbollah? Nicht in den Zeitungsüberschriften
Salzburger Nachrichten, 2. September 2019.

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