„Seit vier Jahren kämpft Amnesty für Sekaanwand. Damals war sie als Mörderin ihres Ehemannes verurteilt worden, mit dem sie im Alter von 15 Jahren verheiratet worden war. Im Iran gelten Mädchen und Buben ab der Pubertät als volljährig, die von Gerichten bei Mädchen pauschal ab neun Jahren als gegeben angenommen wird. Es geht aber nicht allein um ein Todesurteil gegen eine zum Tatzeitpunkt Minderjährige: Über die Jahre tauchten ständig neue Details zu den Ermittlungen auf, die an Sekaanwands Schuld zweifeln lassen.
Sekaanwands Verurteilung beruhte allein auf einem schriftlichen Geständnis, das sie nach 20 Tagen in Polizeigewahrsam abgegeben hatte. Laut ihren Aussagen wurde die damals 17-Jährige durch Prügel und andere Misshandlungen dazu gezwungen. Sie zog ihr Geständnis im Prozess zurück, was für das Gericht jedoch irrelevant war – ebenso wie ihre Aussage, dass der Bruder des Mannes der Täter sei und sie zu dem Geständnis gedrängt habe.“
(Bericht auf orf.at: „Iran will Kinderbraut hängen“)