Von Florian Markl
Das Assad-Regime massakriert Hunderttausende Syrer, weil Israel die Golanhöhen kontrolliert. Klingt verrückt? Ist es auch, aber Irrsinn wie dieser, im konkreten Fall dargebracht von einem syrischen Parlamentsabgeordneten, ist seit Jahrzehnten fixer Bestandteil der Ideologie des syrischen Regimes. Es könne keine Lösung für Syrien geben, so Fares Shehabi im Interview mit einem libanesischen Fernsehsender, solange syrische Gebiete „in der Hand des zionistischen Feindes bleiben“ – das sei schließlich „der Grund für die Zerstörungen in Syrien“. Soll heißen: Aus dem Umstand, dass das syrische Regime aufgrund der israelischen „Besatzung“ nicht in der Lage ist, vom Golan aus den Norden des „zionistischen Feindes“ zu beschießen, wie dies noch vor dem Sechstagekrieg 1967 üblich war, folge zwingend der syrisch-russisch-iranische Massenmord an der eigenen Bevölkerung. Willkommen in der Gedankenwelt des Assad-Regimes, mit dem Außenminister Kurz und anderen europäischen Politikern zufolge ein „Schulterschluss im Kampf gegen den Terror“ vollzogen werden müsse.