Keine Schulpflicht im Iran: Fast 9 Millionen Analphabeten

Keine Schulpflicht im Iran: Fast 9 Millionen Analphabeten„8,8 Millionen Menschen im Iran können weder lesen noch schreiben. Das teilte Ali Bagherzadeh, der Leiter der staatlichen Organisation zu Bekämpfung des Analphabetismus im Iran, am Montag mit. Demnach sind etwa sechs Millionen der AnalphabetInnen älter als 50 Jahre. Zudem gibt es zehn Millionen sogenannte funktionale Analphabeten, die zwar Buchstaben, Wörter und einzelne Sätze lesen und schreiben könne, jedoch Mühe haben, längere Texte zu verstehen.

Ein Grund für die hohe Zahl der funktionalen Analphabeten ist, dass knapp 53 Prozent der Kinder schon in der Grundschule das Lernen abbrechen. Die meisten stammen aus ärmeren Familien und müssen bereits im Kindesalter arbeiten, um ihre Familien zu unterstützen. Die iranische Organisation zur Bekämpfung des Analphabetismus versucht seit Jahren, die Alphabetisierung der Bevölkerung vor allem im Alter zwischen 10 und 49 Jahren zu fördern. Laut Angaben der Organisation lag die Analphabetismusrate vier Jahre vor der iranischen Revolution 1975 noch bei 63 Prozent. 40 Jahre später betrug sie knapp 14 Prozent. Im Iran gibt es keine Schulpflicht. Eltern melden ihre Kinder freiwillig zur Schule an. Experten vermuten, dass etwa die Hälfte der Lese- und Schreibunkundigen Frauen sind. Zwangs- und Kinderehen, traditionelle Familienverhältnisse, Armut und weite Schulwege werden als Hauptursachen dafür genannt.“ (Bericht des Iran Journal: „Fast neun Millionen Analphabeten im Iran“)

 

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!