„Der neunte Jahresbericht der Organisation Iran Human Rights (IHR) zur Todesstrafe im Iran belegt, dass 2016 mindestens 530 Menschen in der Islamischen Republik hingerichtet wurden. Diese Zahl bleibt zwar deutlich hinter denen für die vergangenen fünf Jahre zurück, doch bleibt der Iran mit durchschnittlich mehr als einer Hinrichtung pro Tag auch 2016 an der Bevölkerungszahl gemessen das Land mit der höchsten Hinrichtungsquote.
Mit Blick auf den relativen Rückgang der Hinrichtungszahlen im letzten Jahr sagte Mahmood Amiry-Moghaddam, der Direktor und Sprecher von IHR: ‚Wir begrüßen jede Reduzierung bei der Vollstreckung der Todesstrafe. Doch leider gibt es keinen Hinweis darauf, dass der relative Rückgang der Hinrichtungszahlen 2016 das Resultat einer veränderten politischen Orientierung der Islamischen Republik ist. Den uns vorliegenden Berichten zufolge haben die iranischen Behörden allein in den ersten zwei Monaten dieses Jahres mindestens 140 Menschen hingerichtet’.
Anlässlich der Veröffentlichung des Jahresberichts 2016 zur Todesstrafe im Iran riefen Iran Human Rights und ECPM (Ensemble contre la peine de mort) die europäischen Gesprächspartner des Iran auf, auf ein Moratorium beim Einsatz der Todesstrafe und auf grundlegende Reformen der Justiz hinzuwirken, die gegenwärtig nicht einmal den elementarsten internationalen Standards gerecht werde.“ (Bericht von Iran Human Rights: „Iran: Annual report on the death penalty 2016“)