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Folge 13: Herodes (Teil 2)

Israels kurze 500 Jahre

Herodes wird wahnsinnig. Und dann stirbt er so grausam, dass man wieder Mitleid mit ihm bekommen könnte. Was macht das mit Israel?

Um die Zeitenwende: War er wirklich der Kindermörder von Betlehem?

In Rom herrscht Kaiser Augustus, the man formerly known as Octavian. Herodes baut Handelszentren wie Caesarea und verhilft kleinen Dörfern mit Erweiterung, Umbenennung und klug geplantem Ausbau zu großem und jahrhundertelangem Ruhm, er baut er etliche Festungen, zwei wichtige Aquädukte und vor allem: Er erweitert den Tempel zu Jerusalem enorm – die Westmauer (oft »Klagemauer« genannt), die heute noch steht und an der gebetet wird, zeigt Reste des Herodianischen Tempelausbaus. Ihre wahre Größe kann man erahnen, wenn man weiß, dass man heute nur ungefähr ein Drittel von ihr sieht.

Im Jahr 31 v.d.Z. hat Herodes eine absolut unbezwingbare Stellung erreicht, nicht nur im jüdischen Land, sondern auch in Rom. Er hält sich mit Despotie und Klugheit an der Macht, und weil er hellenistische Beamte an die wichtigsten Schaltstellen seines Reichs gesetzt und jeden Aufstandsversuch sofort und kompromisslos mit äußerster Brutalität niedergeschlagen hatte. Er ist ruchlos und brutal aber auch brillant und visionär – und er wird zunehmend paranoid.

Heute nimmt man an, dass er an einer seltenen Nierenkrankheit litt, die auch zu psychischen Reaktionen führt, und damit seine grausamen Morde miterklären könnten. Sein eigener Tod war allerdings ebenfalls so grausam, als hätte Gott zur Strafe sein gesamtes Leben in nur einige Wochen gepresst. Als er Anfang März des Jahres 4 v.d.Z. starb, waren die Juden in seinem Reich erleichtert: Diesen Herrscher hatten sie 41 Jahre lang aus tiefstem Herzen gehasst.

Sandra Kreislers Serie über »Israels kurze 5000 Jahre« erscheint einmal wöchentlich auf unserer Website. Sie können alle Folgen auch als Podcast hören und abonnieren. Der Podcast wird auf allen gängigen Podcast-Plattformen gestreamt.

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