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Fatah-Führer: Hamas als Beispiel für Palästinensische Autonomiebehörde

Revolutionsratsmitglied Dschamal Al-Huwail fordert Fatah auf, dem Beispiel der Hamas zu folgen
Revolutionsratsmitglied Dschamal Al-Huwail fordert Fatah auf, dem Beispiel der Hamas zu folgen (Quelle: MEMRI TV)

Laut dem führenden Fatah-Mitglied, sollte die Sicherheitsdoktrin der Palästinensischen Autonomiebehörde im Kampf gegen Israel bestehen und nicht in der Verbesserung der Infrastruktur für die Bevölkerung.

Einen Tag nach dem Hamas-Terrorüberfall auf Südisrael sagte das Mitglied des Fatah-Revolutionsrats Dschamal Al-Huwail in einer Sendung des der Hisbollah nahestehenden Fernsehsenders Al-Manar, die Fatah-Mitglieder und die Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) sollten dem Beispiel der Terrorgruppe aus dem Gazastreifen folgen: »Inschallah [so Gott will] werden wir ähnliche Szenen im Westjordanland erleben«.

Er sei der festen Überzeugung, sagte Al-Huwail, »dass wir die Zwei-Staaten-Lösung überdenken sollten. Wir sollten zu einem einzigen palästinensischen Staat zurückkehren, der vom [Jordan-]Fluss bis zum [Mittel-]Meer reicht.« Angesichts des Wandels in der globalen Ordnung und des Aufstiegs anderer Supermächte in der Welt würden die USA einen enormen Niedergang erleiden und könnten nichts dagegen tun. »Wir sollten diese historische Chance ergreifen. Dieser große Sieg beweist, dass wir dazu in der Lage sind, wenn wir nur den Willen und den Glauben haben.«

Die Besatzung, so fuhr er unter Bezug auf Israel fort, werde seinem Glauben nach im Westjordanland eine große Überraschung erleben. »Wir haben uns gewünscht, dass etwas Ähnliches wie jetzt aus dem Gazastreifen passieren würde, aber wir dachten, dass dies nur Wunschdenken ist. Ich sage Ihnen, dass das Westjordanland alle überraschen wird.«

Angesichts dessen wolle er sich »an alle meine Kollegen und Brüder, an die Mitglieder der Söhne der Fatah« wendenund sie auffordern: »Handelt wie Jassir Arafat, Abu Jihad, Marwan Barghouti und all unsere Führer, welche die ersten Kugeln abgefeuert und unsere nationale Identität umrissen haben. Ihr dürft nicht auf die Entscheidungen anderer warten. Ihr solltet überall hingehen und unser Volk und unser Land verteidigen.«

Direkt richtete sich das führende Parteimitglied von Mahmoud Abbas’ Fatah-Fraktion auch an alle Mitglieder der Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde, deren, wie er sagte, Sicherheitsdoktrin darin bestehen sollte, »das Land und die Menschen zu verteidigen, die Siedler zu schlagen und zu vertreiben und nicht hier und da Marktstände zu regulieren oder hier und da Häuser zu renovieren«.

Vorbild Jassir Arafat

Die Fatah und die PA-Sicherheitskräfte müssten die »historische Gelegenheit« nutzen und »kämpfen wie Abu Jandal [militärischer Anführer in Dschenin während des Zweite Intifada genannten Terrorkriegs in den frühen 2000er Jahren] und die Mitglieder der Force 17 mit Jassir Arafat«, einer in den frühen 1970er Jahren auf Initiative des Fatah-Funktionärs Ali Hassan Salameh (Abu Hassan) gegründeten Einheit, deren wichtigste Aufgabe der persönliche Schutz des PLO-Sprechers Jassir Arafat und anderer Top-Funktionäre war. 1974 eskortierten Force-17-Angehörige Arafat während seines Auftritts vor der UNO-Vollversammlung in New York.

»Wir sollten uns erheben und für die Ehre und Würde der Palästinenser eintreten«, adressierte Al-Huwail in Richtung der Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde, die gemäß den Osloer Verträgen eigentlich den Terror bekämpfen und die paramilitärischen bewaffneten Verbände auflösen sollte. »Ich glaube, dass alle Söhne der Widerstandsgruppen – Fatah, Islamischer Dschihad, Hamas, PFLP sowie die ehrenhaften und freien Söhne der Sicherheitskräfte – für Überraschungen sorgen werden«, sagte der Fatah-Führer abschließend.

Vergangenen März hatte Al-Huwail in einer ebenfalls auf dem libanesischen Hisbollah-TV-Kanal Al-Manar ausgestrahlten Sendung erklärt, Israel sei ein westliches »Unternehmen«, weswegen sich die Palästinenser nicht nur mit Israel, sondern auch mit dem Westen und letztlich mit der »ganzen Welt« im Krieg befänden.

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