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Corona-Epidemie im Iran: Ein Regime am Ende seiner Weisheit

Die übliche Antworten des Regimes funktionieren im Fall der Corona-Epidemie nicht. (imago images/Xinhua)
Die übliche Antworten des Regimes funktionieren im Fall der Corona-Epidemie nicht. (imago images/Xinhua)

Das iranische Regime reagiert auf Krisen üblicherweise mit Propaganda und brutaler Gewalt. Gegen die Corona-Epidemie wird das nicht reichen.

Seth J. Frantzman, National Review

Alles begann damit, dass der Iran der Welt eine hohe Wahlbeteiligung bei der Parlamentswahl präsentieren wollte. Der iranische Parlamentsabgeordnete Mahmoud Sadeghi hatte die Verantwortlichen in Hinblick auf die Wahl aufgefordert, das Coronavirus ernst zu nehmen, und warf der Regierung vor, den Ausbruch des ansteckenden Virus in der vergangenen Woche vertuschen zu wollen. Das iranische Regime folgte Sadeghis Forderung nicht, hielt das Ausmaß der Verbreitung des Virus unter Verschluss und sorgte dafür, dass in den wichtigsten lokalen Medien keine Meldungen darüber zu finden waren.

Türkische Beamte warnten letzte Woche, dass es im Iran 750 Coronavirus-Fälle gebe und dass sich das Virus von der religiösen Stadt Qom aus auf andere Regionen ausgebreitet habe. Doch der stellvertretende iranische Gesundheitsminister Iraj Harirchi spielte am Montag die Befürchtungen herunter und behauptete, die Gerüchte über 50 Todesfälle seien falsch. Nun sind sowohl Haririchi als auch Sadeghi krank – und der Iran ist nach China das Land mit den zweitmeisten Todesopfern.

Das Versagen des Iran bei der Bewältigung der Gesundheitskrise ist nicht nur auf den Autoritarismus des Regimes zurückzuführen. Das autoritäre China hat das Virus mit der Quarantäne von Wuhan bekämpft. Im Falle des Iran sind es die vorherrschende Arroganz des Regimes, sein von Verschwörungstheorien geprägtes Verhalten und seine Belagerungsmentalität, die dazu geführt haben, dass es eine aufkommende Krise nicht wahrhaben wollte.

Es ließ schiitische Pilger, die aus der ganzen Welt nach Qom kommen, weiterhin gemeinsam beten und ohne Kontrollen reisen, wodurch sie zu Brutstätten des Virus wurden. Menschen, die aus dem Iran zurückkehrten, haben das Virus über den Golf nach Kuwait, Bahrain und in den Oman gebracht. Sie sind nach Nadschaf zurückgekehrt, einer heiligen Stadt im Irak, wo Dutzende von ihnen jetzt unter Beobachtung stehen. (…)

Letztlich könnte das Virus für die Regierung Rohani eine größere Bedrohung darstellen, als ihi bewusst ist. Angesichts von erkrankten Regimevertretern, geschlossenen Schulen sowie der Mobilisierung von Militär, Polizei und Revolutionsgarden wird die Führung erkennen müssen, dass Propaganda allein diese Krise nicht überwinden kann.

Das iranische Regime hält sich mit brutaler Gewalt am Leben, hat im vergangenen Jahr Demonstranten getötet, in diesem Jahr ein Passagierflugzeug abgeschossen und andere für seine Probleme verantwortlich gemacht, während es versucht, Israel, Saudi-Arabien und die USA anzugreifen. Aber auf eine Epidemie war das Regime nicht vorbereitet – und seine üblichen Reaktionen werden in diesem Fall nichts helfen.

Iran’s Incompetent Response to Coronavirus Threatens the Middle East and the World

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