Allerdings hat die Entscheidung angesichts der Größe der jüdischen Bevölkerung des Landes, die vermutlich weniger als 50 Menschen umfasst, und der Weigerung der Regierung, sich mit den ägyptischen Juden zu befassen, viele überrascht. (…) Ägypten hat keine gute Bilanz vorzuweisen, wenn es um den Schutz seiner religiösen Minderheiten und deren Gebetsstätten geht. Dies gilt vor allem für die größte religiöse Minderheit des Landes, die koptischen Christen, die ungefähr 10 Prozent der Bevölkerung ausmachen. (…) Doch ist die jüdische Vergangenheit Ägyptens durch geopolitische Faktoren stärker belastet als die der anderen Minderheiten. Die einst 80.000 Personen starke jüdische Gemeine begann zu schwinden, nachdem die Schaffung des Staats Israel 1948 zum Konflikt zwischen Ägypten und seinem neuen Nachbarn führte. Die jüdischen Bürger Ägyptens gerieten zunehmends unter Druck und einige wanderten ins Gefängnis. Ungefähr 25.000 Juden wurden 1956 offiziell ausgewiesen. Sie erhielten Dokumente für die Ausreise und wurden gezwungen, ihr Eigentum der Regierung zu übergeben. Es wird davon ausgegangen, dass es inzwischen weniger als 50 Juden in Ägypten gibt.“ (Ruth Micaelson: „‚A great project for all Egyptians: Egypt to repair synagogue in city of eight Jews“)
