Nach ihrem Protest wurde sie verhaftet, verlor ihren Arbeitsplatz in einem Forschungsinstitut und wurde zu drei Jahren Haft verurteilt. Als Grund wurde die Förderung von unsittlichem Verhalten und das mutwillige Verstoßen gegen das islamische Gesetz angegeben. Das Gericht drohte Jangravis damit, ihr ihre Tochter wegzunehmen, doch es gelang ihr, noch vor dem Antritt ihrer Haftstrafe, mit Viana aus dem Iran zu fliehen: ‚Nur unter großen Schwierigkeiten fand ich einen Menschenschmuggler. Alles ging sehr schnell, ich habe mein Leben, mein Haus und mein Auto hinter mir gelassen‘, sagte sie. Während des Interviews, war Azams Tochter Viana, damit beschäftigt, Bilder zu malen. Sie porträtieren ihre Mutter und zeigen, wie sie den weißen Hijab in der Luft schwenkt.
Seit der Islamischen Revolution im Iran, die in dieser Woche ihren 40 Jahrestag feiert, befiehlt man Frauen, aus Gründen der Sittsamkeit, die Haare zu bedecken. Frauen, die sich dem widersetzen, werden öffentlich ermahnt, verurteilt oder festgenommen. Laut Amnesty International war Jangravi eine von mindestens 39 Frauen, die im Jahr 2018, im Zusammenhang mit Protesten gegen das Tragen des Hijab, verhaftet worden waren. Weitere 55 Personen wurden wegen ihrer Arbeit für Frauenrechte inhaftiert, darunter auch solche, die versuchten, illegal in Fußballstadien zu gelangen und Anwälte, die sich für Frauen einsetzen.“ (Bericht auf Ynetnews: „I did it for my daughter, says woman arrested for headscarf protest in Iran“)