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Antisemitismus braucht keine Gründe: Israel ist nicht schuld am Hamas-Terror

Vorurteilsbeladene Israelberichterstattung: Raimund Löw und Karim El-Gawhary
Vorurteilsbeladene Israelberichterstattung: Raimund Löw und Karim El-Gawhary (Quelle: C.Stadler/Bwag / CC BY-SA 4.0, Dontworry / CC BY-SA 3.0)

Während in Israel so viele Juden an einem Tag ermordet wurden wie seit dem Holocaust nicht mehr, geben österreichische Journalisten den Opfern selbst die Schuld an der Tat.

Es fällt schwer, diesen Text zu schreiben. Nicht nur wegen der Bilder des blutigen Terrors der Hamas, der in Israel nach aktuellen, aber leider noch immer nicht abschließenden Zahlen 1.200 Menschen aus dem Leben gerissen hat. Auch nicht nur wegen der Erzählungen der Überlebenden und der schockierenden Funde an den Schauplätzen des Massakers, die erst nach und nach das volle Ausmaß der abgrundtiefen Barbarei der Terroristen dokumentieren. Wenn jemals etwas die Bezeichnung »Verbrechen gegen die Menschheit« verdient hat, dann das Hamas-Massaker vom Samstag.

Was es mir zusätzlich schwierig macht, beim Schreiben dieses Textes die Contenance zu bewahren, ist die Art und Weise, wie in der öffentlichen Debatte sich etliche Stimmen, noch bevor die Opfer begraben sind, bereits daranmachen, die Realität auf den Kopf zu stellen und Israel die Schuld daran zu geben, was seine Feinde ihm angetan haben.

Dass die antisemitische Mörderbande Hamas auf nichts anderes abzielt als die Ermordung von Juden, konnte schon bisher jeder wissen, der es wissen wollte – ein Blick in ihre Charta und auf ihre unzähligen Anschläge lässt daran keinen Zweifel. Aber viele wollten es nicht wissen – und sie verschließen in ihrer atemberaubenden Empathielosigkeit für die Opfer des Terrors weiterhin die Augen vor dem, was gerade geschehen ist.

Da massakrieren Terroristen unter anderen Kleinkinder, indem sie ihnen die Köpfe abhacken und ihre Körper verstümmeln – und Falter-Journalist Raimund Löw verharmlost das zu einem »militärischen Angriff«, den die blutrünstigen Islamisten unternommen hätten (so geschehen in einer Diskussionsrunde am Sonntagabend).

Da zerren die Terroristen verschleppte und offenkundig brutal vergewaltigte Israelis jubelnd, lachend und triumphierend durch die Straßen Gazas – und Löw erklärt das zur Folge von »Hoffnungslosigkeit« und »Verzweiflung«. Da ermorden Terroristen eine israelische Großmutter, filmen die Bluttat mit dem Handy ihres Opfers und stellen das Video auf dessen Facebookseite – und Löw verbucht das als Folge des »Fehlens einer Perspektive«.

Und die Verantwortung für all das, das steht für Löw genauso fest wie für den ORF-Korrespondenten Karim El-Gawhary und viele andere, tragen letztlich nicht etwa palästinensische Terrorgruppen, die den Friedensprozess buchstäblich in die Luft gesprengt haben, oder die Palästinensische Autonomiebehörde, die sich seit mehr als einem Jahrzehnt weigert, sich mit Israel auch nur an den Verhandlungstisch zu setzen und die Mörder von Israelis für ihre Taten bezahlt, sondern die trägt selbstverständlich Israel – selbst schuld, so die kaum verhohlene Aussage, wenn es dafür die Rechnung präsentiert bekommt.

Komplette De-Realisierung

Während man in Österreich Personen wie Löw und El-Gawhary einlädt, um das Opfer für die Verbrechen verantwortlich zu machen, die ihm angetan wurden, begibt man sich in anderen Ländern gänzlich in die Welt der »alternativen Fakten«.

Obwohl kein Zweifel daran besteht, von wem die Hamas Unterstützung in Form von Geld, Ausbildung, Technologie und Waffen erhält, sich beim iranischen Regime auch öffentlich dafür bedankt und ihre Aktionen mit den iranischen Revolutionsgarden und anderen vom Iran unterstützten Terrorgruppen wie der Hisbollah koordiniert, war sich der Norddeutsche Rundfunk beispielsweise nicht zu blöd, den »Experten« – und verlässlichen Apologeten des iranischen Regimes – Michael Lüders allen Ernstes behaupten zu lassen: »Es gibt keinen Hinweis darauf, dass es hier Waffenlieferungen aus dem Iran oder dergleichen gegeben haben könnte.«

Noch einen Schritt weiter gingen BBC und Sky News: Sie luden gleich direkt Sprecher der Hamas ein, um live auf Sendung zu verkünden, dass die Hamas doch gar keine Zivilisten attackiert habe. Ich vermute, ich bin nicht der einzige, dem dabei die Spucke weg blieb.

Dies ist ein Auszug aus unserem Newsletter vom 11. Oktober. Wenn Sie den nächsten Newsletter erhalten möchten, melden Sie sich an!

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