Wie kommt es, dass das nach dem Kampf gegen die Seleukiden wiedererstandene Judea einen Abstieg von einem großen Königreich zu einer römischen Provinz hinlegt?
2. Jahrhundert v.d.Z: Vom Aufstieg und Fall einer Dynastie. Der Abstieg von Judea beginnt mit einem Bruderkrieg.
Mattatias aus dem Hause Hasmonäus und seine fünf Söhne hatten gegen die Herrschaft der Seleukiden ein eigenständiges Judea erkämpft. Bis auf den letzten Sohn, Schimon, waren alle im Kampf gefallen. Nach 25 Jahren Kampf konnte Schimon ein neues jüdisches Reich auf dem Boden der alten Königreiche Juda und Israel gründen.
Die Dynastie der Hasmonäer bleibt auch nach dessen Tod an der Macht. Doch folgen wilde Jahre, geprägt von Kriegen und Machtkämpfen. Es gibt Mord und Totschlag, selbst innerhalb der eigenen Familie. Doch am Ende obsiegt ein kluger Herrscher: Unter Johannes Hyrkan, (manchmal auch: Jochanan Hyrkanäus), breitet sich das Königreich Judea aus, und mit den Jahren reicht es tief in die die ägyptische Halbinsel hinein und umfasst fast das ganze Gebiet des heutigen Israel samt der umstrittenen Gebiete und Teilen des heutigen Jordaniens auf der anderen Seite des Jordanflusses.
Seine Nachfolger weiten Judea nach Norden um Gebiete am See Genezareth und andere Regionen aus. Am Ende ist das Königreich fast völlig deckungsgleich mit dem Gebiet, in dem Archäologen die zwölf Jüdischen Stämme der Bronzezeit ansiedeln. Doch jede Dynastie geht irgendwann zu Ende. Und schließlich ist es ein Bruderkrieg, der Judeas Abstieg von einem Königreich zu einer römischen Provinz einleitet. Danach wird keiner der folgenden fünf Herrscher aus dem Haus der Hasmonäer mehr eines natürlichen Todes sterben.
Sandra Kreislers Serie über »Israels kurze 5000 Jahre« erscheint einmal wöchentlich auf unserer Website. Sie können alle Folgen auch als Podcast hören und abonnieren. Der Podcast wird auf allen gängigen Podcast-Plattformen gestreamt.