„Marokkos Islamisten sind mit einem Sexskandal konfrontiert. Zwei landesweit als besonders streng bekannte Moralprediger wurden Ende August von der Polizei in einem Auto an einem einsamen Strand überrascht, wo sie offenkundig nicht das Wort zum Freitag vorbereiteten. Nun wird Fátima Neyar und Omar Benhamad Ehebruch vorgeworfen, was in dem nordafrikanischen Land mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft werden kann. Neyar, eine Witwe und Mutter von sechs Kindern, war ebenso wie der verheiratete Universitätsprofessor für islamische Studien Benhamad Vizepräsidentin der ‚Bewegung Einheit und Reform‘ (MUR). Zu deren Gründern zählt der gegenwärtige Ministerpräsident Abdelilah Benkirane, der die gemäßigt islamistische Partei für Justiz und Entwicklung führt. Die Bewegung gilt als der religiöse Flügel der Regierungspartei. Im kommenden Monat sind wieder Parlamentswahlen in Marokko, so dass der ‚In flagranti‘-Fall insbesondere von den laizistischen Oppositionsparteien mit größtem Interesse verfolgt wird.“ (FAZ, hier)
