„In der Petition einflussreicher französischer Organisationen und prominenter Intellektueller, die Libération veröffentlicht, werden als vom radikalen Islam Verfolgte auch Taslima Nasreen, der ermordete niederländische Filmemacher Theo van Gogh, der dänische Karikaturist Kurt Westergaard und Charlie Hebdo genannt. Der Appell brandmarkt die Strategie der Einschüchterung, wie sie von zahlreichen muslimischen Organisationen betrieben werde. Frankreichs Premierminister Manuel Valls hatte im Frühjahr erklärt, die Salafisten seien im Begriff, den Kulturkampf innerhalb des französischen Islams gegen die gemäßigten Kreise zu gewinnen. Der Appell fordert den Staat auf, dem radikalen Islam mit aller ‚republikanischen Strenge‘ zu begegnen. Es müsse mehr Widerstand geleistet werden. Zu den Unterzeichnern zählen neben feministischen und laizistischen Vereinigungen Elisabeth Badinter, Caroline Fourest, die frühere Ministerin Yvette Roudy, Mitarbeiter von Charlie Hebdo, der aus Kanada stammende Astrophysiker Hubert Reeves sowie der algerische Schriftsteller Boualem Sansal, der selbst immer wieder Verfolgungen ausgesetzt ist. Sie pochen auf das Recht und die Notwendigkeit, religiöse Dogmen zu kritisieren.“
(Jürg Altwegg: „Protest gegen radikalen Islam Wir müssen mehr Widerstand leisten“)