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Hamas hat nichts als Terror zu bieten

Außer antisemitischen Drohungen hat Hamas-Führer Sinwar nichts zu bieten
Außer antisemitischen Drohungen hat Hamas-Führer Sinwar nichts zu bieten (© Imago Images / NurPhoto)

Die Drohungen der Terrorgruppe verraten ihre Angst, dass die Integration in die israelische Gesellschaft unter arabischen Israelis an Popularität gewinnt.

Eyal Zisser

Die Ereignisse des vergangenen islamischen Fastenmonats Ramadan wurden von einigen in Israel als »relativ ruhig« beschrieben und die Hoffnung geäußert, dass der bevorstehende Nakba-Tag, an dem die Palästinenser der »Katastrophe« der Gründung des Staates Israel gedenken, und der Naksa-Tag, an dem sie die arabische Niederlage im Sechstagekrieg von 1967 betrauern, ähnlich »ruhig« verlaufen werden.

Solche Wortwahl ist nicht nur deshalb unglücklich gewählt, weil im vergangenen Monat neunzehn Israelis bei einer Reihe von Terroranschlägen im ganzen Land getötet wurden, sondern auch, weil sie die osteuropäische Schtetl-Mentalität widerspiegelt, in der die Juden in der Angst lebten, ihre nichtjüdischen Nachbarn könnten ihre Feiertage mit Pogromen »begehen«.

Eine andere oft gehörte Behauptung ist, die Konfrontationen zwischen israelischen Sicherheitskräften und palästinensischen Randalierern im letzten Monat (und davor) hätten die Hamas gestärkt und die Terrorgruppe sogar zu einer führenden Kraft in der palästinensischen Arena gemacht.

Die Realität vor Ort sieht jedoch so aus, dass die Hamas zwar versucht, auf der Welle der Gewalt mitzureiten und daraus Kraft zu schöpfen; dass sie aber weder für die Gewalt verantwortlich ist, noch deren Intensität und Heftigkeit in der Hand hat. Die Hamas kontrolliert nicht die palästinensische Straße und schon gar nicht tut dies die die Palästinensische Autonomiebehörde (PA).

Die palästinensische Öffentlichkeit, einschließlich des arabisch-israelischen Sektors, ist durch Führungslosigkeit, Orientierungslosigkeit und internes Chaos gekennzeichnet. Keine Organisation stand hinter den Terroranschlägen des vergangenen Monats, und die Unruhen auf dem Tempelberg, an denen mehrere Hundert Palästinenser teilnahmen, fanden nicht die Unterstützung der Mehrheit der palästinensischen Öffentlichkeit, die es vorzog, am Rande zu bleiben.

Hamas in der Sackgasse

Letztendlich ist jedem Palästinenser klar, dass die Hamas nicht das Geringste weiterbringt – ein Blick auf Gaza genügt, um dies zu verstehen. Die Terrororganisation hat das Sagen im Gazastreifen, und die Lage der dortigen Bevölkerung war noch nie so schlecht wie heute und es besteht kaum Hoffnung, dass sie sich in absehbarer Zeit verbessert.

Die Hamas versucht, einen Aufruhr in der Westbank und in der arabischen israelischen Öffentlichkeit anzustacheln, weil sie eine direkte Konfrontation mit dem israelischen Militär an der Grenze zum Gazastreifen fürchtet, denn der Quasi-Staat der Hamas wäre derjenige, der den Preis für etwaige Kämpfe im Gazastreifen zahlen müsste. Die Politik der Hamas zeugt nicht von Raffinesse oder Kühnheit, sondern von Schwäche.

Selbst der verbale Angriff des Hamas-Anführers Yahya Sinwar auf den Chef der islamischen Ra’am-Partei, Mansour Abbas, im Zuge dessen Sinwar Abbas’ Beteiligung an einer israelischen Regierung als »unverzeiliches Verbrechen« bezeichnete, ist ein Beweis dafür, dass der Hamas-Chef und seine Verbündeten befürchten, Abbas’ Politik der Integration in die israelische Gesellschaft könne unter den arabischen Israelis an Popularität gewinnen – dass viele Palästinenser die israelische Staatsbürgerschaft vorziehen würden, würden sie vor die Wahl gestellt.

Dies ist ein großer Sieg Israels über den palästinensischen Nationalismus, aber dennoch ist jetzt nicht die Zeit zum Feiern, denn das Chaos in der palästinensischen Gesellschaft stellt eine sicherheitspolitische Herausforderung für Israel dar. Die jüngsten Terrorwellen erfordern eine aktive Politik und nicht nur die Aufrechterhaltung des Status quo oder das Warten auf das nächste Ereignis im Kalender und die damit verbundene Terrorwelle.

Eyal Zisser ist Dozent am Lehrstuhl für Geschichte des Nahen Ostens an der Universität Tel Aviv. Der Text erschien auf Englisch zuerst beim Jewish News Syndicate. (Übersetzung: Alexander Gruber)

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