Sehr geehrte Redaktion der Salzburger Nachrichten,
in der heutigen SN-Ausgabe ist unter der Überschrift „Zensur in Israel erzürnt Intellektuelle“ zu lesen, das israelische Bildungsministerium habe mit einer „Zensurmaßnahme“ für Empörung gesorgt: Schulen soll die Lektüre eines Romans „verboten“ worden sein, weil es darin um die Liebesbeziehung zwischen einer Israelin und einem Palästinenser gehe. Diese Behauptung ist falsch: Das angesprochene Buch wurde nicht „verboten“, sondern es wurde – wie unzählige andere Bücher auch – lediglich nicht in den verpflichtenden Lehrplan für Schulen aufgenommen. Selbstverständlich steht es jedem Israeli frei, das Buch zu lesen, und es kann auch in Schulen diskutiert werden, wenn Lehrer sich entscheiden, es in den Unterricht einzubeziehen. Von einer „Zensurmaßnahme“ oder einem „Verbot“ zu sprechen, hat daher wenig mit der Realität, umso mehr aber mit einem voreingenommenen und verzerrenden Blick zu tun, der Alltäglichkeiten zu skandalisieren sucht, sobald sie sich in Israel abspielen.
Mit freundlichen Grüßen,
Mag. Florian Markl
Mena Watch