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Zielscheibe Presse: Berichterstattung bei israelfeindlichen Demonstrationen

Antisemitische Demonstration gegen Israels Teilnahme am Song Contest in Basel
Antisemitische Demonstration gegen Israels Teilnahme am Song Contest in Basel (© Imago Images / ZUMA Press Wire)

Beim ESC in Basel wurde ein Demonstrant gefilmt, als er der israelischen Delegation eine »Kopf-ab«-Geste zeigt – ein symbolischer Akt des Hasses, der für viele Journalisten oft schon Alltag ist. BILD-Reporter Iman Sefati erlebt bei ähnlichen Protesten in Berlin regelmäßig Einschüchterung, Gewalt und öffentliche Hetze.

Die Szene ging um die Welt: Ein Mann auf einer Palästinenser-Demonstration in Basel streckt den Arm aus und fährt mit der anderen Hand über seinen Hals – eine »Kopf-ab«-Geste in Richtung der israelischen Teilnehmerin des diesjährigen Song Contests in Basel. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.

Für Journalisten wie Iman Sefati ist diese Geste keine Überraschung, sondern Alltag, wie er im großen Mena-Watch-Interview erzählt. Der Multimedia-Producer bei der deutschen BILD-Zeitung berichtet seit Jahren über israelfeindliche, islamistische und antisemitische Demonstrationen in Berlin. »Was ich in den letzten achtzehn Monaten erlebt habe, hat mit Meinungsfreiheit nichts mehr zu tun«, sagt er. »Es ist blanker Judenhass.«

Sefati wurde bei seiner Arbeit mit Messern bedroht, getreten und bedrängt. Ordner und Veranstalter rufen seinen Namen über Lautsprecher aus und fordern die Teilnehmer auf, den Journalisten zu meiden. »Man weiß, wer ich bin. Und man macht mich gezielt zur Zielscheibe.« Sogar von der Polizei wurde er in Einzelfällen nicht geschützt, sondern zum Verlassen der Veranstaltung aufgefordert. »Einmal bat man mich, den Platz zu verlassen, weil ich ›nicht erwünscht‹ sei – als akkreditierter Pressevertreter.«

Der Hass endet nicht auf der Straße. Demonstranten erschienen vor seiner Haustür und bedrohten seine Familie. »Das ist Einschüchterung auf allen Ebenen, trotzdem: »Ich werde nicht schweigen. Pressefreiheit darf nicht kapitulieren.«

Die »Kopf-ab«-Geste von Basel steht sinnbildlich für eine neue Radikalisierung. Sie gilt nicht nur Israel, sondern zunehmend auch jenen, die darüber berichten.

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