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Wasserknappheit in Khuzestan: Iranisches Regime schlägt Proteste brutal nieder

Drei vom iranischen Regime getötete Demonstranten: Ali Mazraeh, Qassem Khediri und Mustafa Naimavi
Drei vom iranischen Regime getötete Demonstranten: Ali Mazraeh, Qassem Khediri und Mustafa Naimavi (Quelle: Twitter)

Das Regime in Teheran leitet das Wasser der von der arabischen Minderheit der Awhazi bewohnten Region Khuzestan in andere Regionen des Landes um.

Kamil Alboshoka / Aaron Eitan Meyer, Dur Untash Studies Center

Das iranische Regime hat sein brutales Vorgehen gegen demonstrierende Ahwazi-Araber verschärft. Am Sonntag wurden weitere unbewaffnete und wehrlose Demonstranten erschossen, Dutzende weitere wurden verletzt und Hunderte verhaftet. Von Demonstranten in den sozialen Medien hochgeladene Videos, zeigen blutüberströmte Körper von Demonstranten, die auf den Straßen liegen, und chaotische Szenen, als die Regimekräfte wahllos das Feuer eröffnen, um die Proteste gegen die schwere Wasserknappheit niederzuschlagen.

Das Aufstauen und die Umleitung von Flüssen der Region in andere Gebiete des Iran hat diese Wasserknappheit verursacht, und zu einer katastrophalen Dürre geführt hat, während die Sommerhitze aktuell auf über 50 Grad Celsius ansteigt.

Menschrechtsgruppen der Ahwazi bestätigten zuvor den Tod von zwei Demonstranten, die am Samstag von Regimetruppen getötet wurden, sowie die Verletzung und Verhaftung von Dutzenden weiteren.

Die Proteste haben sich auf die gesamte Region ausgeweitet, seit sich die Demonstranten am 10. Juli 2021 vor dem Büro des Gouverneurs in Khuzestans Hauptstadt Ahwaz versammelten, um gegen die Ableitung von Wasser aus der arabischen Region in andere iranische Städte zu protestieren. Durch diese Umleitungen werden die Flüsse von Khuzestan trockengelegt und den Bürgern Trinkwasser sowie Wasser für die Bewässerung und für die Viehzucht vorenthalten.

Die Gemeinden an den Flüssen Karoon und Karkheh werden durch die vom Regime verursachte chronische Wasserknappheit, in Mitleidenschaft gezogen, die auch zum qualvollen Tod von Hunderten der in der Region heimischen Wildbüffeln geführt hat.

Die Proteste, die am 10. Juli in der regionalen Hauptstadt begannen, breiteten sich schnell auf Städte, Gemeinden und Dörfer in der gesamten Ahwazi-Region aus, deren arabische Minderheit vom totalitären Regime doppelt unterdrückt wird. Sie ist nicht nur der „üblichen“ Verfolgung aufgrund ihrer Forderung nach Freiheit ausgesetzt, sondern wird auch wegen ihrer arabischen Volkszugehörigkeit brutal verfolgt.

Unter einem effektiven Apartheidsystem werden den Ahwazi grundlegende Rechte verweigert, darunter das Recht, ihre traditionelle arabische Tracht zu tragen oder in ihrer Muttersprache Arabisch unterrichtet zu werden. Jetzt wird ihnen sogar das Wasser aus ihren eigenen Flüssen verweigert. (…)

Das iranische Regime hat mit seiner üblichen Brutalität auf die Proteste reagiert. Die Sicherheitskräfte griffen die Demonstranten brutal an und setzten bei ihren Bemühungen, die Demonstrationen niederzuschlagen, scharfe Munition ein. (…) Ahwazi-Menschenrechtsaktivisten haben berichtet, dass mehr als 20 Menschen durch die Schüsse verletzt wurden, einige von ihnen lebensgefährlich (…) Eine große Zahl der Demonstranten wurde festgenommen. (…)

Die iranischen Sicherheitsdienste nahmen auch eine Reihe prominenter Aktivisten fest, die in einer gemeinsamen Erklärung die Bürger zur Fortsetzung der friedlichen Proteste aufgerufen hatten. Menschenrechtsaktivisten betonten, dass die iranischen Behörden wie immer sofort zu tödlicher Gewalt gegriffen haben, statt irgendeine Anstrengung zu unternehmen, die Probleme zu lösen, wegen derer die Proteste aufgekeimt waren.

Das Regime weigert sich, Wasser oder Stromgeneratoren zur Verfügung zu stellen und schickte stattdessen schwer bewaffnete Polizisten aus anderen iranischen Provinzen sowie eine große Anzahl von Mitgleidern der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) und Geheimdienstkräften in die Region Khuzestan – mit dem einzigen Ziel, die friedlichen Proteste zu zerschlagen.

In der Zwischenzeit hat das iranische Regime auch große Teile der Stadt Abadan, der zweitgrößten Stadt in der Ahwazi-Region, von der Stromversorgung abgeschnitten. Darüber hinaus wurde berichtet, dass die Stromausfälle in den Nachbarschaften Zulfiqari, Ahmedabad und Amirkabir trotz der sengenden Sommerhitze in der Region seit drei aufeinanderfolgenden Tagen andauern.

(Aus dem Artikel Several Dead, Dozens Wounded in Ahwaz as Iranian Regime Forces Fire on Protesters“, der beim Dur Untash Studies Center erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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