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USA: Keine Änderung der Politik in Syrien

Amerikanische Soldaten der US-geführten Joint Task Force auf einer Patrouille nahe der syrischen Stadt Rojava
Amerikanische Soldaten der US-geführten Joint Task Force nahe der syrisch-kurdischen Stadt Rojava (© Imago Images / snapshot)

Die Kurden sind Washingtons wichtigste Verbündete im Kampf gegen den Islamischen Staat. Nun bestätigte das Zentralkommando der Vereinigten Staaten deren weitere militärische Unterstützung.

Das Zentralkommando der Vereinigten Staaten (CENTCOM) bekräftigte vergangenen Donnerstag, es werde »keine Änderung« seiner Politik in Syrien geben und bestätigte inmitten der kürzlich aufgeflammten Spannungen mit der Türkei das US-Engagement für die kurdischen Kräfte im Land und den Kampf gegen den Islamischen Staat. 

Dana Stroul, stellvertretende Vize-Verteidigungsministerin für den Nahen Osten, und Generalmajor Matt McFarlane, Befehlshaber der Combined Joint Task Force – Operation Inherent Resolve, stellten sich bei einem virtuellen Runden Tisch den Fragen von Reportern und bestätigten das Engagement der USA zur »Förderung von Sicherheit und Stabilität in der Region und insbesondere zur Aufrechterhaltung der Truppenpräsenz im Irak und in Syrien«.

Die Kurden in Syrien sind Washingtons wichtigste Verbündete im Kampf gegen den Islamischen Staat, seitdem die islamistische Organisation 2014 die Kontrolle über weite Teile des Landes in Syrien und Irak übernommen hat und im Lauf der folgenden Jahre zurückgedrängt und territorial besiegt wurde. Für diesen Antiterrorkampf haben die USA den kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) Munition und militärische Unterstützung zur Verfügung gestellt.

»Die SDF sind der einzige glaubwürdige, fähige und kampfbereite Partner, den wir im Nordosten Syriens haben, der bereit ist, täglich mit uns zusammenzuarbeiten, um den Kampf gegen den IS fortzusetzen«, so das CENTCOM in seiner Erklärung zum Auftakt des Runden Tischs. 

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat wiederholt mit einer Bodenoffensive gegen die kurdischen Kräfte im Nordosten Syriens gedroht, die er als Gefahr für die nationale Sicherheit der Türkei betrachtet. Die von der Türkei in dem Gebiet bereits durchgeführten Luft- und Drohnenangriffe auf die SDF stellen auch eine Bedrohung für das US-Personal dar, das in dieser Region stationiert ist. 

Deeskalation

»Wir bleiben den SDF verpflichtet, indem wir weiterhin unseren Wunsch zum Ausdruck bringen, dass alle Parteien die Situation im Norden deeskalieren«, sagte McFarlane und wiederholte damit von US-Beamten seit der jüngsten Eskalation der Spannungen getätigte Äußerungen ähnlichen Wortlauts. »Jegliche Art von groß angelegtem Einmarsch, der von unserem Hauptaugenmerk auf die nachhaltige Niederlage des Islamischen Staats ablenken würde, ist ein Risiko, das wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht eingehen können«, fügte er hinzu. 

Der Islamische Staat erlangte im Jahr 2014 in weiten Teilen Syriens und des Iraks die Macht, konnte aber fünf Jahre später territorial besiegt werden. Obwohl die Gruppe keine territoriale Kontrolle mehr hat, stellt sie durch Entführungen, Anschlägen mit Fahrerflucht und Bombenattentaten in beiden Ländern weiterhin ein Sicherheitsrisikodar.

Die SDF waren die wichtigste auf dem Boden operierende Kraft der internationalen Koalition, die 2019 den Islamischen Staat in Syrien besiegte und weite Gebiete von ihm zurückeroberte. Bereits im Jahr 2014 erhielt ihr Rückgrat, die Volksschutzeinheiten (YPG), weltweite Anerkennung für seinen erfolgreichen Widerstand gegen den IS, als die Terrorgruppe die nordsyrische kurdische Stadt Kobane unter Beschuss nahm. 

Ankara hingegen betrachtet die Volksschutzeinheiten als einen Ableger der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die seit Jahrzehnten für mehr Rechte für Kurden in der Türkei kämpft und als Terrororganisation eingestuft wird.

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