Die Koordinaten der Bestände wurden laut Angaben der UNO-Friedenstruppe an die libanesischen Streitkräfte weitergeleitet, damit diese die Lager ausheben können.
Die Interimstruppe der Vereinten Nationen im Libanon (UNIFIL) meldete am Montag die Entdeckung von mehr als 225 versteckten Waffenlagern im Südlibanon seit Inkrafttreten des Waffenstillstands zwischen Israel und der Hisbollah am 27. November 2024. Laut einer UNIFIL-Erklärung wurden die Koordinaten der Verstecke an die libanesischen Streitkräfte (LAF) weitergeleitet, damit diese entsprechende Maßnahmen ergreifen können. Die Funde wecken neue Besorgnis über die anhaltende militärische Präsenz der Hisbollah im Südlibanon, die gegen die Bedingungen des Waffenstillstands verstößt.
Das erweiterte Mandat der UNIFIL, das nach dem Libanonkrieg 2006 durch die Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrats genehmigt wurde, beauftragt die Truppe, die libanesische Regierung bei der Ausweitung ihrer Autorität im Süden zu unterstützen. Dazu gehört auch, dass das Gebiet zwischen dem Litani-Fluss und der israelischen Grenze frei von unerlaubten Waffen bzw. bewaffneten Gruppen bleibt.
Die Friedensmission vermittelt die Koordination zwischen den Israelischen Verteidigungsstreitkräften (IDF) und dem libanesischen Militär und überwacht die Einhaltung des Waffenstillstandsabkommens. Die UNIFIL unterstützt auch den Einsatz und die Operationen des libanesischen Militärs im Südlibanon.
Since November, with UNIFIL support, the LAF has redeployed to more than 120 permanent positions south of the Litani. Full deployment is hindered by the presence of Israeli forces in Lebanese territory. Peacekeepers have found over 225 weapons caches and referred them to the LAF.
— UNIFIL (@UNIFIL_) May 12, 2025
Wiederholte Verstöße
Trotz internationaler Bemühungen um eine Stabilisierung der Region bleiben die Spannungen entlang der israelisch-libanesischen Grenze hoch. Beobachter warnen, dass wiederholte Verstöße gegen die Resolution 1701 und deren unzureichende Durchsetzung die regionale Stabilität gefährden könnten.
Am 8. Mai führte die israelische Luftwaffe Präzisionsschläge gegen Hisbollah-Ziele im Südlibanon durch. Israelische Verteidigungsbeamte bezeichneten die Angriffe als direkte Reaktion auf mehrere Verstöße der Hisbollah gegen den Waffenstillstand, darunter versuchte Infiltrationen und Waffenschmuggel in der Nähe der Grenze.
Der Angriff folgte auf eine Reihe von israelischen Operationen gegen Hisbollah- und Hamas-Aktivisten im Libanon. Am 7. Mai töteten die IDF Khalid Ahmad, einen hochrangigen Hamas-Aktivisten aus der Nähe von Sidon. Ahmad leitete die Aktivitäten der Westbrigade der Hamas im Libanon und war an grenzüberschreitenden Angriffen, Waffenhandel und der Planung von Terroranschlägen gegen Israel beteiligt.
Einen Tag zuvor hatten die IDF die Eliminierung von Adnan Muhammad Sadiq Harb gemeldet, einem Hisbollah-Kommandeur der Eliteeinheit Badr. Nach Angaben Israels spielte Harb vor dem letzten Krieg eine Schlüsselrolle beim Wiederaufbau der militärischen Infrastruktur der Hisbollah nördlich und südlich des Litani-Flusses – unter direkter Missachtung des Waffenstillstands von 2006.
In den letzten Tagen haben die IDF auch Waffenproduktionsstätten der Hisbollah im Bekaa-Tal und Waffenlager im Beiruter Stadtteil Dahiya angegriffen. Gleichzeitig warnten sie, dass kein Ort im Libanon als Zufluchtsort für die vom Iran unterstützte Terroristen dienen werde. Israel bekräftigte erneut, dass die libanesische Regierung die volle Verantwortung dafür trage, die Hisbollah daran zu hindern, ihre Offensivfähigkeiten auf libanesischem Boden wiederherzustellen.