Der Abschluss eines Normalisierungsabkommens zwischen Saudi-Arabien und Israel würde das Ende des arabisch-israelischen Konflikts im Nahen Osten bedeuten.
Wie der Vorsitzende einer gemeinnützigen Organisation zur Förderung der israelisch-arabischen Diplomatie am Sonntag erklärte, wird Saudi-Arabien erst dann ein Normalisierungsabkommen mit Israel abschließen, wenn der Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen beendet sein und ein Rahmen für einen palästinensischen Staat – wie unrealistisch dieser auch sein mag – entworfen wird. »Wenn Saudi-Arabien ein Normalisierungsabkommen mit Israel unterzeichnet, wird dies das Ende des arabisch-israelischen Konflikts im Nahen Osten bedeuten«, sagte Sharaka-Vorsitzender Dan Feferman auf dem International Policy Summit von Jewish News Syndicate in Jerusalem. »Mindestens ein Dutzend weitere arabische Länder werden folgen.«
2020 hatten mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, Marokko und dem Sudan vier arabische Länder ihre Beziehungen zum jüdischen Staat normalisiert. Feferman warnte jedoch, dass Riad als Hüter der heiligsten Stätten des Islams nicht als Verräter der palästinensischen Sache angesehen werden könne, selbst wenn die saudische Führung anerkenne, dass eine Zwei-Staaten-Lösung möglicherweise nicht mehr realistisch sei.
Diplomatische Entwicklungen?
Bereits am Freitag erklärte US-Präsident Donald Trump, dass das Golfkönigreich es den vier arabischen Ländern gleichtun könnte, die während seiner ersten Amtszeit Abraham-Abkommen mit Jerusalem unterzeichnet hatten. »Ich denke, Saudi-Arabien wird den Abraham-Abkommen beitreten. Wir hatten vier Länder dabei, alles war bereit. Wir hätten es geschafft. Jetzt fangen wir wieder von vorne an«, sagte er und bezog sich dabei offensichtlich auf Berichte, dass eine Normalisierung zwischen Riad und Jerusalem vor dem 7. Oktober 2023 immer näher zu rücken schien.
Trump gab zwar keinen Zeitpunkt für die von ihm angekündigte diplomatische Entwicklung bekannt, spielte jedoch auf einen Zeitrahmen nach seiner Nahostreise im nächsten Monat an, bei der er Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate besuchen wird.
»Im Nahen Osten sind tiefgreifende Veränderungen im Gange, und wir werden sie nur unter Donald Trump voranschreiten sehen«, ist Victoria Coates, Vizepräsidentin des Instituts für Nationale Sicherheit und Außenpolitik der Heritage Foundation und ehemalige stellvertretende Nationale Sicherheitsberaterin der USA, überzeugt.
Das Beste, das Israel tun könne, ist, »diesen Krieg zu gewinnen, dann wird der Frieden mit diesen Ländern folgen«, sagte Bobby Rechnitz, Vorsitzender des Abraham Accords Roundtable und Unternehmer aus Los Angeles. Seiner Ansicht nach würde eine wirtschaftliche Zusammenarbeit den Frieden in der Region festigen, da »muss [man] nicht auf Saudi-Arabien warten; irgendwann werden sie mitziehen«.