Syrische Oppositionsgruppen und die UNO behaupten zudem, dass sich nordkoreanische Militärberater im Land befinden, die Assad unterstützen, was Pjöngjang bestritten hat. Infolge dieser Aktivitäten haben hochrangige Beamte gefolgert, dass das Bündnis Nordkoreas mit Damaskus ein langfristiges Sicherheitsrisiko für die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten im Nahen Osten und in Asien darstellt, ein Risiko, das in dem Maße noch gefährlicher werden könnte, in dem die Fähigkeiten Pjöngjangs, insbesondere in Sachen Atomwaffen und ballistische Raketentechnologie, zunehmen, und Assad mit Hilfe des Iran, Russlands und der Hisbollah seine Machtposition festigt. Beamte befürchten, dass nordkoreanische Berater bereits in die Planungen und Operationen dieser Parteien integriert sind. Noch besorgniserregender ist die Tatsache, dass der Westen sich als unfähig erwiesen hat, Pjöngjangs Waffenlieferungen in den Nahen Osten, die in den kommenden Jahren noch gefährlicher werden dürften, zu unterbinden. (…)
US-amerikanischen und südkoreanischen Regierungsvertretern zufolge, entstand das syrisch-nordkoreanische Bündnis in den 1960er Jahren. Zudem ist es viel weitreichender und gefestigter als viele Nahostexperten sich klar machen. Pjöngjang und Damaskus waren während des Kalten Kriegs beide Partner der Sowjetunion und nahmen 1966 offiziell diplomatische Beziehungen miteinander auf. Nordkoreanische Kampfflieger halfen der syrischen Luftwaffe später in ihren historischen Konflikten mit Israel, unter anderem im Sechstagekrieg von 1967 und im Jom Kippur-Krieg von 1973. Pjöngjang hat auch Panzerbesatzungen und Raketentechniker nach Syrien entsandt, um dessen endlosen ‚Kampf’ gegen Israel zu unterstützen. ‚Der Norden sieht Israel als einen Invasoren und ist bereit gewesen, militärische Operationen der Araber zu unterstützen, die die Befreiung der Palästinenser befördern’, schrieb Moon Chung-in, ein hochrangiger Berater des südkoreanischen Präsidenten 2007. ‚Die Solidarität zwischen Nordkorea und den Arabern ist durch die Wahrung von Sicherheitsbeziehungen, die weit über bloße diplomatische Rhetorik hinausgehen, gestärkt worden’.
Unterdessen nehmen viele Nordkoreaexperten an, dass Kim auf den Schlachtfeldern Assads taktische Lektionen lernt, auch mit Blick auf den Gebrauch von Chemiewaffen. Dass Kim gewillt ist, solche Waffen im Ausland einzusetzen, kann kaum bezweifelt werden. Washington geht davon aus, dass er den Einsatz des Nervengifts VX im Februar zur Ermordung seine Halbbruders Kim Jong Nam in Mayalsia genehmigt hat. Also dürfte zu erwarten sein, dass er sein umfangreiches Chemiewaffenarsenal bei einem Konflikt mit dem Westen einsetzen würde. ‚Koreaexperten sollten analysieren, wie Chemiewaffen im [syrischen] Bürgerkrieg eingesetzt worden sind, denn diese Einsätze stellen vermutlich Proben für künftige Operationen Nordkoreas bei einem Konflikt mit dem Süden dar’, so der Militärstratege Bruce Bechtol Jr. in einem 2015 im Korean Journal of Defense veröffentlichten Bericht.“ (Jay Solomon: „North Korea’s Alliance with Syria Reveals a Wider Proliferation Threat“)