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Syrien: Kurden warnen vor bevorstehender türkischer Invasion

Laut Ibrahim Kalin, dem Sprecher des türkischen Präsidenten, könne eine türkische Invasion in Syrien »jeden Moment« beginnen. (© imago images/Xinhua)
Laut Ibrahim Kalin, dem Sprecher des türkischen Präsidenten, könne eine türkische Invasion in Syrien »jeden Moment« beginnen. (© imago images/Xinhua)

Während sich die Syrischen Demokratischen Kräfte auf eine türkische Bodenoffensive vorbereiten, evakuieren die USA ihr ziviles Personal aus der Region.

In einer Zoom-Pressekonferenz warnte der Oberkommandierende der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), Mazlum Kobane (auch Mazlum Abdi genannt), vor einer bevorstehen türkischen Invasion in Nordostsyrien. Momentan ziehe die Türkei in Vorbereitung von Operationen mit Bodentruppen sowohl eigene Soldaten als auch von der Türkei unterstützte syrische Kämpfer zusammen.

Kobane kritisierte, dass die türkischen Drohungen weitaus lauter seien als deren Verurteilungen aus Moskau und Washington. Um die Türkei vor einem Einmarsch abzuhalten, seien »stärkere Ansagen« erforderlich.

Seit dem tödlichen Bombenanschlag in Istanbul am 13. November hat die Türkei bereits zahlreiche Luftangriffe auf kurdische Ziele in Syrien und im Nordirak unternommen. Am Dienstag sagte ein Pressesprecher des türkischen Präsidenten, eine Bodeninvasion könne »jeden Moment« beginnen.

Die Türkei macht die kurdische PKK und deren syrische Schwesterpartei YPG für das Attentat verantwortlich, auch wenn sie dafür noch keine glaubwürdigen Belege vorgebracht hat. Die kurdischen Parteien bestreiten jede Verantwortung und weisen darauf hin, dass die mutmaßliche Attentäterin aus einer Familie von Anhängern des Islamischen Staates (IS) stamme und drei ihrer Brüder als IS-Kämpfer in Syrien bzw. im Irak getötet worden sein.

Al-Monitor berichtete, die USA hätten ihre in Syrien befindlichen zivilen Kräfte, darunter Diplomaten, aus Sicherheitsgründen nach Erbil im Nordirak evakuiert. In den vergangenen Tagen war bei einem türkischen Drohnenangriff eine Militärbasis in Hasaka bombardiert worden, auf der neben SDF-Kräften auch amerikanische Soldaten, Diplomaten und Mitglieder von Hilfsorganisationen stationiert waren.

Ein Pressesprecher des US-Verteidigungsministeriums zeigte sich am Dienstag »besorgt über eine mögliche türkische Bodenoperation in Syrien«. Gemeinsame Einsätze von US-Soldaten und SDF-Kämpfern gegen den IS seien eingestellt worden, da die SDF sich auf die Abwehr einer möglichen türkischen Invasion vorbereiteten. Von den rund neunhundert amerikanischen Soldaten seien noch keine aus der Region abgezogen worden.

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