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Entwickelt sich der Sudan zum weltweit größten humanitären Krisengebiet?

Demonstranten machen auf katastrophale Lage im Sudan aufmerksam
Demonstranten machen auf katastrophale Lage im Sudan aufmerksam (© Imago Images / ZUMA Press Wire)

Die Exekutivdirektorin des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen, Cindy McCain, warnte vergangenen Sonntag vor einer massiven Verschärfung der humanitären Krise im Sudan.

In einem Interview mit der CBS-Nachrichtensendung Face the Nation betonte Cindy McCain, wie wichtig ein »sicherer und ungehinderter Zugang« für das Welternährungsprogramm (WFP) sei, um Lebensmittel in das vom Krieg zerrissene Land zu liefern. »Der Sudan könnte zur größten humanitären Krise der Welt werden. Wir können keine oder kaum noch Lebensmittel liefern …, und wenn, dann sicherlich nicht in großem Umfang. Sie sehen ja, was passieren kann, wenn Menschen nicht ernährt werden können«, beklagt McCain.

Die WFP-Exekutivdirektorin wies auch darauf hin, dass die Situation in den kommenden Monaten noch schwieriger werden dürfte: »Dem Sudan steht die dürre Jahreszeit bevor, die unsere Transportfahrten erschwert, sofern es überhaupt ins Land kommen. Wir brauchen mehr Übergänge und sicheren und ungehinderten Zugang. … Unterm Strich werden die Menschen verhungern, wenn wir nicht in den Sudan hineinkommen.«

Vergessene Krise

Die Expertin wies auf die möglichen Folgen hin, sollte die Weltöffentlichkeit die Krise im Sudan ignorieren. »Der Sudan ist eine vergessene Krise, deren Auswirkungen katastrophale Folgen haben kann, da sie ein destabilisierender Faktor für die gesamte Region ist«, sagte sie. »Es ist also unbedingt notwendig, dass die Übergänge geöffnet werden und die verschiedenen Fraktionen verstehen, dass wir humanitäre Hilfe leisten und deshalb ungehinderten Zugang brauchen, … vor allem zu jenen Regionen, in denen der Hunger wütet. Etwa achtzehn Millionen Menschen leiden im Sudan unter akutem Hunger, »darunter fünf Millionen Menschen, die sich in einer unmittelbaren Notsituation befinden«.

Nach Angaben des WFP leben fast neunzig Prozent dieser Betroffenen in Gebieten, zu denen der Zugang zu Nahrungsmitteln wegen der schweren Kämpfe und den damit verbundenen Restriktionen extrem eingeschränkt ist. Aus all den genannten Gründen gab das WFP deshalb am vergangenen Donnerstag eine Ausweitung seiner Nahrungsmittel- und Ernährungssoforthilfe bekannt.

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