Der syrische Stammesführer Mudhar al-Asaad kritisiert den Besuch einer Delegation der Arabischen Liga in Syrien: Das Assad-Regime ist eine Marionette des Irans, der die Araber versklaven will.
Am 27. Februar strahlte der in der Türkei ansässige, arabischsprachige und mit der ägyptischen Muslimbruderschaft verbundene Kanal 9 ein Interview mit dem Generalkoordinator des Höheren Rats der syrischen Stämme, Mudhar al-Asaad, aus, in dem dieser auf den Besuch einer Delegation des Arabischen Parlaments in den vom Erdbeben betroffenen Gebieten Syriens einging. Seine Meinung nach hätten die arabischen Länder einen großen Fehler begangen, als sie die Delegation »im Rahmen der Erdbebenhilfe für Syrien zum Assad-Regime schickten«.
Das Erdbeben, so der Stammesführer, habe die nördlichen und nordwestlichen Gebiete Syriens getroffen, die sich nicht unter der Kontrolle von Präsident Assad befinden, sondern vielmehr von ihm mit Raketen, Luftangriffen, Panzern und Artillerie zerstört werden. »Darüber hinaus hat das Regime in Zusammenarbeit mit den iranischen Milizen, der russischen Luftwaffe, den IS-Milizen und den terroristischen [kurdischen] PYD- und SDF-Milizen Autobomben, Sprengkörper und Söldner dorthin geschickt«, sagte al-Assad, der damit neben seiner Gegnerschaft zu Assad und dem Islamischen Staat auch seine Abneigung gegen die kurdischen Kräfte formulierte.
Deshalb, fuhr er fort, wende er sich an alle Nationen der Welt, um ihnen deutlich zu machen, dass das Assad-Regime unter keinen Umständen wieder vom syrischen Volk legitimiert werden wird. Anstatt darauf zu hoffen, sollten »diese Länder die Resolutionen 2254 und 2118 des UN-Sicherheitsrates sowie die Beschlüsse der Konferenz von Genf 1 umsetzen«.
»Strippenzieher Iran«
Die arabischen Nationen wolle er daran erinnern, dass »das Assad-Regime heute auf der Seite der Milizen und Banden der Huthis im Jemen steht, um Chaos und Probleme im Jemen und am Arabischen Golf zu schaffen. Es beteiligte sich auch an den Drohnenangriffen auf Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate und schickte Söldner in den Jemen, um mit den Huthis gegen die arabischen Golfstaaten zu kämpfen.«
Nicht nur habe das Regime mehr Palästinenser getötet als Israel, sondern darüber hinaus – ebenfalls mehr als Israel – auch Tausende von Libanesen. Kürzlich habe es »mit Bomben bewaffnete Drohnen geschickt, um Jordanien anzugreifen. Wir sollten zur Kenntnis nehmen, dass das Assad-Regime jeden Tag Waffen an die jordanische Grenze bringt und Drogen nach Jordanien schickt.«
Vor allem aber habe Assad Söldner iranischer Milizen ins Land geholt und nahe der israelischen und jordanischen Grenze stationiert. Angesichts all dessen müsse die arabische Welt erkennen, »dass das Assad-Regime die eigentliche Schlange ist, der die arabische Welt gegenübersteht«.
Eine Rückkehr dieser Diktatur in die Arabische Liga würde das Eindringen des Irans in die Arabische Liga bedeuten. Früher war die arabische Welt der Meinung, Israel mische sich in alle arabischen Angelegenheiten, Länder und Regime ein, »aber heute stellen wir fest, dass es durch den Iran ersetzt wurde. Heute ist der Iran der Strippenzieher für mehr als die Hälfte der arabischen Länder.« Daher sei es der Iran, der die größte und unmittelbarste Gefahr darstelle. »Gewinnt der Iran in Syrien, wird er die Araber überall zu Sklaven machen«, schloss al-Asaad seine Ausführungen.